Kommentarspam abstellen

Seit ein paar Wochen bin ich in zwei Blogsystemen als Administrator eingetragen. Das ist zum einen mein eigener Blog (Nein – Doch – Ohh!) und zum anderen die Webpräsenz eines lokalen studentischen Magazins, das übrigens total lesenswert ist. Als Administrator bekomme ich immer so E-Mails, wenn auf einem Blog ein neuer Kommentar auftaucht.

Kleine Statistik:

  • hszemi.de: 4 reguläre Kommentare, 3 Pingbacks (davon 2 von Ironblogger-Zusammenfassungen) und 3 2 Spam-Kommentare innerhalb der letzten 4 Monate.
  • akut-bonn.de: 0 reguläre Kommentare, 0 Pingbacks und 10 Spam-Kommentare im Monat Juli, davon allein 5 im Lauf des heutigen Tages.

Das ist jetzt alles noch relativ gut handhabbar, aber es nervt zusehends.

Als ich letzten Mittwoch eine Kommentarfunktion für den SP-Liveticker geschrieben habe, wollte ich derartige naive Spambots bereits von vorn herein aussperren. Wer kommentieren möchte, muss deshalb zunächst eine Frage beantworten, die für Fans und selbst flüchtige Leser unseres Livetickers kein Problem darstellen sollte – und wer den Nachnamen des geschätzten SP-Präsidenten nicht kennt, hat eigentlich auch keinen Grund, den Liveticker überhaupt zu kommentieren, da er/sie ihn offenbar nicht gelesen hat.

Diese Sperre lässt sich technisch natürlich mit minimalem Aufwand umgehen. Da der SP-Liveticker sich aber meines Wissens noch nicht im Fadenkreuz der internationalen Kommentarspam-Mafia befindet, ist es eher unwahrscheinlich, dass dort in naher Zukunft Kommentare wie dieser auftauchen werden:

Einer meiner zwei süßen Spamkommentare. An seiner Grammatik muss er aber noch etwas feilen.

Einer meiner zwei süßen Spamkommentare. An der Grammatik könnte man aber noch etwas feilen.

Die akut hingegen hat ganz konkret mit diesem Problem zu kämpfen. Denkbar wäre der Einsatz eines speziellen Antispam-Plugins wie Antispam Bee, ein sehr kurzer Kurztest ergab aber, dass die derzeit nervenden Spamkommentare nicht ausgefiltert werden. Ein paar Einträge in der Wordpress-internen Blacklist scheinen da mehr Erfolg zu versprechen.

Ließe sich denn der Ansatz aus dem Liveticker in Wordpress umsetzen? Klar, es gibt sogar ein Plugin dafür (hab ich aber noch nicht getestet). Was noch cooler wäre: Wenn man Fragen nach Inhalten des jeweiligen Artikels beantworten müsste. So etwas habe ich bei meiner kurzen Recherche jedoch noch nicht gefunden. Der Administrationsaufwand wäre natürlich ein wenig höher, irgend jemand müsste sich die Fragen schließlich auch ausdenken. Und auch wenn man damit als zusätzlichen Nebeneffekt Trolle ein bisschen ausbremsen könnte, würde doch das ein oder andere Leserlein den Versuch zu kommentieren entnervt aufgeben. Das will ebenfalls niemand.

Was wird sich also in Sachen Spambekämpfung tun: Hier im Blog werde ich mal WP Captcha-Free ausprobieren. Für die akut müssen wir noch gucken.  Falls ihr weitere Vorschläge habt, könnt ihr ja einen Kommentar dalassen. Grins.

Warum Claudia Lücking-Michel von der CDU im September meine Stimme mit großer Wahrscheinlichkeit vermutlich nicht bekommen wird

(Nachdem die Frau Ellebil mit ihren „Warum…“-Erklärbär-Artikeln so erfolgreich ist, kopieren wir das hier einfach mal dreist.)

Ich kommuniziere meine Wahlentscheidungen grundsätzlich nicht – egal, ob es um die Volksabstimmung zum Nichtraucherschutz in Bayern, die Landtagswahl in NRW oder die SP-Wahl an der Uni Bonn geht. Weil ich es kann. Schon super, diese Grundrechte.

Allerdings möchte ich doch darlegen, warum Frau Claudia Lücking-Michel von der CDU im September bei der Bundestagswahl meine Stimme mit großer Wahrscheinlichkeit vermutlich nicht bekommen wird. Dies hat nämlich primär gar nichts mit Politik zu tun. Sondern mit, sagen wir, „menschlichem Spezialexpertentum“.

Im Sommersemester, wenn das Wetter angenehm ist, kommt man von Auerberg nach Poppelsdorf am schnellsten mit dem Rad. An bis zu drei Tagen der Woche war dies in diesem Semester mein Weg zur Uni. Dabei kommt man auch am Chlodwigplatz vorbei, einem lauschigen Plätzchen mit Brunnen abseits der großen Kreuzung auf dem Kaiser-Karl-Ring, dort wo die Linie 61 auf die Kölnstraße einbiegt. Der gemeine Radfahrer auf dem Weg zur Uni hingegen wechselt umgekehrt von der Kölnstraße auf den Kaiser-Karl-Ring. Und hier kommt Frau Lücking-Michel ins Spiel.

Seit etwa zwei Wochen tauchen in Bonn überall Malungen ihres bezaubernden Antlitzes auf großen Plakaten auf, die von jungen dynamischen Burschen jenseits der 60 an allem befestigt werden, was bei Drei noch wie ein Metallpfosten aussieht. Und raten Sie mal, welchen Pfosten die Wahlkampf-Boyz sich ebenfalls ausgeguckt haben! Ja!

Claudia Lücking-Michel steht, nein, hängt im Weg

Claudia Lücking-Michel steht, nein, hängt im orange eingezeichneten Fahrweg.

Nun werden einige von Ihnen sagen: „Was jammert der denn so. Stört doch nicht.“ Denen aber sage ich: Na doch. Das Plakat hängt da schon sehr fett in den Radweg hinein.

Kein Vorbeikommen an Claudia Lücking-Michel

Kein Vorbeikommen an Claudia Lücking-Michel

Selbst eine Drehung des Plakats um 90° würde nicht viel bringen, da dann der von Norden kommende Radverkehr noch stärker beeinträchtigt würde. Die einzig mögliche Lösung: Abwähl… äh Abhängen. Gibt ja noch genug andere Pföstchen, von denen herab ihr bezauberndes Antlitz einen anstarrt.

So viel also zur morgendlichen Blutdrucksteigerung der letzten beiden Wochen.

Heute waren die Wahlkampf-Boyz dann noch zusätzlich vor meinem Fenster unterwegs (deshalb kenne ich auch ihre Altersstruktur). Zunächst hatte es den Anschein, als wollten sie folgende Installation vornehmen:

Wonach es aussah (Fotomontage)

Wonach es aussah (Fotomontage)

Das wäre dann doch zu viel des Guten gewesen. Vielleicht spürten sie die negativen Schwingungen. Jedenfalls hängt Frau Lücking-Michel jetzt um 90° gedreht und zum Glück für uns beide außerhalb meiner Reichweite. Bin ich froh, wenn dieser Wahlkampf vorbei ist und die Politikergesichter wieder aus dem Stadtbild verschwinden.

Wobei – das Plakat der GHG vor der LVR-Klinik, das eigentlich im Februar wieder entfernt werden sollte, gammelt da immer noch herum.

Ich bin zu klein. Zum Glück.

Ich bin zu klein. Zum Glück.

Update (23.07.):

Mein Weg nach Bonn

Seit ich in Bonn bin, ist die Wohnungsnot ein großes Thema. Davor war sie es vermutlich auch schon. Wie kommt es eigentlich, dass ich jetzt hier sitze und ein Dach über dem Kopf habe, das zwar PCB-belastet, aber sonst recht dicht ist?

Wenn ich gefragt werde, wo ich eigentlich herkomme, dann empfehle ich immer folgendes:

  • Deutschlandkarte vorstellen
  • Finger in die Mitte setzen
  • und ganz nach unten ziehen

Das kommt sogar ziemlich gut hin.

Damals, nach dem Abitur, war der nächste Schritt eigentlich klar: Studium. Idealerweise etwas mit Informatik. Nun sind die Hochschulen dort im Süden nicht ganz so dicht gesät wie, sagen wir, in NRW, wo man schon mal aus einer Universitätsstadt in die andere pendelt, weil dort die Miete billiger ist.

Es gab 2011 für mich also 4 Optionen:

  1. Hochschule Kempten – nett (und von zu Hause anpendelbar), aber als frischgebackener Abiturient war ich überzeugt, dass eine Universität ja viiiiel cooler ist als eine Hochschule und mehr Prestige hat und so.
  2. Augsburg: Ohne das auch nur überprüft zu haben war ich der Meinung, dass Augsburg nur eine kleine Dorfuni sei. Ohne Prestige und so. Und gefühlte 50 % des Jahrgangs wollten da hin. Immer nur die gleichen Gesichter ist ja auch langweilig.
    Was seltsam ist: Obwohl Augsburg in etwa so weit entfernt liegt wie München, ist es doch vom Feeling her viel „näher“. Vermutlich hängt das damit zusammen, dass mein Heimat-Markt zur Diözese Augsburg gehört.
  3. München. Nää. Teuer, Studiengebühren, Elitär. Trotz Parabelrutsche kam das also auch nicht in Frage.
  4. Irgendwas anderes. Denn ob man jetzt mit der Bahn 4 Stunden nach Nürnberg oder 12 Stunden nach Berlin fährt, macht dann auch keinen allzu großen Unterschied mehr aus: Man kommt nur noch nach Hause, wenn es Geschenke gibt.

Nachdem also 1., 2. und 3. vorerst ausgeschlossen waren, wurden anhand sporadischer Internetrecherchen zwei mögliche Ziele ausgemacht: Chemnitz, weil im Osten gibt es ja wie wir alle wissen viel leer stehenden Wohnraum und ich hatte gelesen, dass die Universitäten dort voll modern ausgestattet seien. Dass der Wohnraum dort zwar leer herumsteht, aber zu großen Teilen komplett veraltet und nicht mehr bewohnbar ist, sollte ich erst später erfahren. Das andere Ziel war Köln Bonn, denn Köln war zwar als junge dynamische Medienhauptstadt interessant (Pro7, heute show etc., was junge Leute halt so gucken), dort gibt es aber keinen Informatikstudiengang, nur die hässliche Schwester Wirtschaftsinformatik. Die Gegend gefiel mir außerdem von meinen Erfahrungen in der DSA in Hilden 2010 und dem Silvester-Nachtreffen dazu in Köln recht gut. Dass meine jetzige Freundin dort in der Gegend ebenfalls herumabitourte, machte den Standort natürlich noch attraktiver.

Der Plan war also folgender: In Bonn für September auf einen Wohnheimsplatz bewerben, falls das nix wird für Oktober in Chemnitz etwas zum Wohnen suchen, und falls das nichts wird erstmal in Kempten herumstudieren.

An dieser Stelle beginnt meine lange und glückliche Beziehung mit dem Studentenwerk Bonn. Die telefonische Erreichbarkeit hielt sich nämlich sehr in Grenzen – im Nachhinein betrachtet hätte ich es vielleicht besser außerhalb der angegebenen Öffnungszeiten versuchen sollen. Ich telefonierte also munter nacheinander immer alle 5 Ansprechpartner ab, bis vielleicht beim zwölften Versuch jemand abnahm, um meine Fragen zu beantworten. Schließlich schickte ich meine Bewerbung ab.

Als dann die Zeit kam, in der eine Zusage hätte kommen können, wurde ich langsam unruhig, da keine kam, weder per E-Mail, noch per Post. Ich erreichte nach zähem Rrringen telefonisch jemanden, und fragte nach, wann man denn erfahren könne, ob man auserwählt worden sei. Die Zusagen seien verschickt, hieß es, und wie denn meine Bewerbungsnummer sei, wurde gefragt. Ja, der Mietvertrag sei letzte Woche an mich rausgegangen, hieß es. Ich habe nichts bekommen, sagte ich. Wann denn die Rückmeldefrist sei, fragte ich. Oh, heute, hieß es. Ob man denn da was mache könne, ich habe schließlich keine Post erhalten, würde aber schon gerne. Hm ja, man würde mir die Unterlagen noch einmal zusenden und die Frist verlängern. Danke, voll toll, wiederhören.

Und so kam es dann letztendlich: Der Brief kam an, der Mietvertrag wurde unterschrieben und zurückgesendet, kam in Bonn sogar an (ein Anruf im StW bestätigte mir dies) und im September zog ich ein.

Fazit: Mehr Glück als Verstand. Und seitdem hend d’r d’r Dreck, um es mit den Worten der Kneischterer zu sagen.