Statistik – hszemi.de https://hszemi.de the only difference between screwing around and science is writing it down Sun, 08 Apr 2018 16:03:27 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.5 Kinderquatsch reloaded https://hszemi.de/2016/08/kinderquatsch-reloaded/ https://hszemi.de/2016/08/kinderquatsch-reloaded/#respond Sat, 06 Aug 2016 17:33:21 +0000 https://hszemi.de/?p=2623 Mehr]]> Als ich vor einem Dreivierteljahr eine Rolle Smarties® zählte, war das ganze recht unprofessionell, denn: Es fehlte eine Tabelle mit Zahlen. Und ohne Tabelle mit Zahlen, das ist klar, ist das ganze nicht wissenschaftlich.

Da auch die Reproduzierbarkeit bei wissenschaftlichen Untersuchungen sehr wichtig ist, erwarb ich im lokalen Einzelhandel eine weitere Rolle Smarties® und zählte wieder nach.

Ergebnisse

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Heidi gewinnt, aber Kim fängt den Schnatz https://hszemi.de/2016/05/heidi-gewinnt-aber-kim-faengt-den-schnatz/ https://hszemi.de/2016/05/heidi-gewinnt-aber-kim-faengt-den-schnatz/#comments Sun, 29 May 2016 16:54:09 +0000 https://hszemi.de/?p=2483 Mehr]]> Neben all den ESC-Events war ja noch das Finale von Germany’s next Topmodel by Heidi Klum. Die passende Gelegenheit, all die gesammelten Bauchbindendaten etwas auszuwerten.

Beginnen wir mit den Teams: Welches Team bekommt wie oft eine Bauchbinde?

teams-balken teams-flaechen

Das sieht recht ausgeglichen aus, wenn man bedenkt, dass „Team Thomas“ stets ein leichtes Übergewicht hatte, insbesondere zum Ende der Staffel.

Spannender als die nervigen Teams sind aber natürlich die einzelnen Kandidatinnen, denn nur eine kann Germany’s next Topmodel werden.

Das wird jetzt gleich etwas bunt.

Sehr hübsch. Vielleicht als Muster eines Sitzbezuges im ÖPNV geeignet?

Sehr hübsch. Vielleicht als Muster eines Sitzbezuges im ÖPNV geeignet?

Diese Grafik ist nun recht unübersichtlich. Ein paar Dinge kann man daran aber ablesen. So taucht Lara (hellblau), die immerhin die Top 6 erreicht hat, erst ab Folge 3 in den Bauchbinden auf. Taynara (rot) macht in Episode 7 eine Bauchbindenpause, dafür werden Julia (krank), Fata (will sich nicht ausziehen) und Kim (?) plötzlich wichtig. Und Elena (grün) darf vor ihrem Rauswurf in Episode 13 nochmal viel sagen.

Doch genug der bunten Grafiken, blicken wir auf die harten Zahlen. Die folgende Tabelle listet, nach Rang und Episode sortiert, die Anzahl der Bauchbinden für jede Teilnehmerin auf. Das Maximum in jeder Spalte ist rot markiert, das Minimum weiß, der Rest so irgendwo dazwischen. Je mehr rot, desto mehr Bauchbinden bekam die Person also in der entsprechenden Episode. Der Mittelwert ist jeweils in der ersten Inhaltszeile angegeben.

Nochmal der Hinweis: Spaltenweise lesen.

Episode 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
avg 1.7 1.7 2.5 3.2 3.3 3.6 3.8 5.3 6.0 4.2 7.1 4.7 4.4 6.3
Kim 3 2 3 6 5 5 8 9 7 3 6 6 4 8
Elena C 2 4 1 2 2 2 2 5 3 7 11 6 3 7
Fata 1 1 3 3 5 2 6 4 6 3 6 7 5 6
Jasmin 2 3 4 3 5 8 3 6 9 5 9 2 4 4
Taynara 7 2 4 2 3 3 0 3 6 2 5 3 4 5
Lara 0 0 2 2 2 3 3 4 8 4 10 5 5 8
Elena 1 1 4 4 3 2 2 9 3 5 3 4 6
Luana 1 0 1 3 3 6 5 6 6 2 7
Laura B 0 0 2 4 1 4 3 3 6 7
Laura Franziska 2 2 4 4 3 6 4 8 7
Julia 5 2 3 3 2 1 6 2 5
Camilla 0 0 0 2 1 3 3 5
Lara-Kristin 0 2 1 4 2 1 4
Yusra 2 3 6 2 8 6
Christin 0 0 1 2 1 2
Laura 1 4 0 3 3
Jennifer 0 0 3 3 7
Cindy 3 2 3 5
Shirin 0 1 2
Sophie 0 0 3
Saskia 2 3
Laura Penelope 2 3
Fred 4 5
Luisa 1
Lisa 4
Franziska 1

Beginnen wir am Anfang: Mit ihrer Karnevalsmontur bekommt Taynara mit Abstand die meiste Aufmerksamkeit. Das legt sich dann recht schnell, immer hat irgend jemand anders mehr zu sagen – sei es wegen „Jobs“, die gewonnen werden, wegen Zickereien, oder weil die Regie sich denkt „Ach die fliegt heute raus, da sollten wir vielleicht noch ein paar O-Töne mehr reinschneiden, damit die Zuschauer emotional stärker gebunden sind“. Kann ja sein.

Die Gegenrichtung ist ebenfalls interessant. In der folgenden Tabelle ist in jeder Zeile das Maximum grün markiert, das Minimum weiß, und der Rest so irgendwo dazwischen. Der grünste Eintrag markiert also die Episode, in der eine Kandidatin im Vergleich zu den restlichen Episoden die meisten Bauchbinden bekommen hat.

Nochmal der Hinweis: Jetzt zeilenweise lesen.

Episode avg 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
Kim 5.4 3 2 3 6 5 5 8 9 7 3 6 6 4 8
Elena C 4.1 2 4 1 2 2 2 2 5 3 7 11 6 3 7
Fata 4.1 1 1 3 3 5 2 6 4 6 3 6 7 5 6
Jasmin 4.8 2 3 4 3 5 8 3 6 9 5 9 2 4 4
Taynara 3.5 7 2 4 2 3 3 0 3 6 2 5 3 4 5
Lara 4.0 0 0 2 2 2 3 3 4 8 4 10 5 5 8
Elena 3.6 1 1 4 4 3 2 2 9 3 5 3 4 6
Luana 3.6 1 0 1 3 3 6 5 6 6 2 7
Laura B 3.0 0 0 2 4 1 4 3 3 6 7
Laura Franziska 4.4 2 2 4 4 3 6 4 8 7
Julia 3.2 5 2 3 3 2 1 6 2 5
Camilla 1.8 0 0 0 2 1 3 3 5
Lara-Kristin 2.0 0 2 1 4 2 1 4
Yusra 4.5 2 3 6 2 8 6
Christin 1.0 0 0 1 2 1 2
Laura 2.2 1 4 0 3 3
Jennifer 2.6 0 0 3 3 7
Cindy 3.2 3 2 3 5
Shirin 1.0 0 1 2
Sophie 1.0 0 0 3
Saskia 2.5 2 3
Laura Penelope 2.5 2 3
Fred 4.5 4 5
Luisa 1.0 1
Lisa 4.0 4
Franziska 1.0 1

Was weiter oben vermutet wurde1, scheint sich hier zu bestätigen: Viele Kandidatinnen haben in der Episode ihr Maximum, in der sie ausscheiden. Das hängt allerdings auch damit zusammen, dass ausgeschiedene Kandidatinnen üblicherweise nochmal „Ich werd das alles so vermissen hier!“, oder alternativ „Ich werd‘ trotzdem Model!“ in die Kamera blären dürfen – was bei so geringen Zahlen wie 2 oder 3 durchaus den Ausschlag gibt.

Interessant ist hier aber auf jeden Fall die erste Inhaltsspalte mit den Durchschittswerten. Die Siegerin der Staffel hat mit durchschnittlich 5,4 Bauchbinden pro Episode mit Abstand den besten Wert. Dann kommen Nervensägen wie Fred, Jasmin, Yusra und Laura Franziska, und hernach die Zweit- und die Drittplatzierte. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass besser platzierte Kandidatinnen sich zum Ende hin mit weniger Konkurrentinnen um die Bauchbinden-prämierten O-Töne streiten müssen. Kim aber war in der Staffelmitte (Folge 7-9) sehr stark, was das angeht.

Es sieht also so aus, als könne man anhand der Häufigkeit der Bauchbinden eine vorsichtige Schätzung abgeben, was die Gewinnerin angeht. Solange keine der Nervnasen gewinnt, natürlich.

Interessant ist übrigens noch, dass die Angehörigen der Kandidatinnen, die uns in Episode 9 und 10 mit ihrer Anwesenheit beglücken durften2, keine einzige Bauchbinde bekamen. Dafür aber zum Beispiel eine Masha Sedgwick, laut Bauchbinde „Deutschlands erfolgreichste Bloggerin“ (Brahaha. Wer?). Nun gut.

  1. Tolle Passivkonstruktion, Sven. Das warst DU, der das da oben vermutet hat.
  2. HONEY! \o/
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ESC 2015: Bunte Linien https://hszemi.de/2015/06/esc-2015-bunte-linien/ https://hszemi.de/2015/06/esc-2015-bunte-linien/#respond Sun, 07 Jun 2015 21:47:12 +0000 https://hszemi.de/?p=1843 Mehr]]> Aus den Ergebnissen der Eurovision-Song-Contest-Halbfinals und des Finales kann man interessante Grafiken erstellen.

Ratet mal, was ich getan habe. Da gibt es zum Beispiel diese Grafik hier:

points_from_countries-final-ger

Hier gibt es nichts zu sehen. Bitte gehen Sie weiter.

Wobei diese hier ja viel interessanter ist:

points_from_televote_and_jury-final-ger

Aber… aber…

Und natürlich vieles mehr, hübsch nach Ländern sortiert:

Halbfinale 1

points_from_countries.pdf

points_from_juries.pdf

points_from_jury_and_televote.pdf

points_from_televote.pdf

points_from_televote_and_jury.pdf

ranks_from_countries ranks_from_juries.pdf

ranks_from_jury_and_televote ranks_from_televote.pdf

ranks_from_televote_and_jury.pdf

Halbfinale 2

points_from_countries.pdf

points_from_juries.pdf

points_from_jury_and_televote.pdf

points_from_televote.pdf

points_from_televote_and_jury.pdf

ranks_from_countries.pdf

ranks_from_juries.pdf

ranks_from_jury_and_televote.pdf

ranks_from_televote.pdf

ranks_from_televote_and_jury.pdf

Finale

points_from_countries.pdf

points_from_juries.pdf

points_from_jury_and_televote.pdf

points_from_televote.pdf

points_from_televote_and_jury.pdf

ranks_from_countries.pdf

ranks_from_juries.pdf

ranks_from_jury_and_televote.pdf

ranks_from_televote.pdf

ranks_from_televote_and_jury.pdf

Und alles zusammen:

esc15plots.zip

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https://hszemi.de/2015/06/esc-2015-bunte-linien/feed/ 0
ESC 2015: Jury vs. Publikum https://hszemi.de/2015/05/esc-2015-jury-vs-publikum/ https://hszemi.de/2015/05/esc-2015-jury-vs-publikum/#respond Thu, 28 May 2015 11:17:09 +0000 https://hszemi.de/?p=1834 Mehr]]> Wie schon 2013 und 2014 wollen wir auch dieses Jahr einen Blick auf die detaillierten Ergebnisse des Eurovision Song Contest 2015 werfen und uns zwei Fragen widmen: Wer wurde von den Jurys abgestraft und vom Publikum nach vorn gevotet? Und bei wem ist es umgekehrt?

Die willkürlich gewählte Grenze für „signifikante“ Verschiebungen liegt abermals bei 5 Punkten, denn das haben wir schon immer so gemacht. Zusätzlich werden die Beiträge betrachtet, bei denen auch geringere Verschiebungen Auswirkungen auf ihr Fortkommen im Bewerb hatten.

Zur Erläuterung: Im Abschnitt „Die Jurys“ betrachten wir, wie das Juryvoting sich auf die Endplatzierung eines Beitrags im Vergleich zum reinen Publikumsvoting ausgewirkt hat. Im Abschnitt „Das Publikum“ hingegen betrachten wir, wie sich die Endplatzierung eines Beitrags durch das Publikumsvoting verbessert/verschlechtert hat im Vergleich zur Platzierung im Juryvoting.

Beginnen wir beim

1. Halbfinale

Die Jurys

up Ungarn (Boggie – Wars for Nothing) gewinnt 3 Plätze (11 ↗ 8)

down Finnland (Pertti Kurikan Nimipäivät – Aina mun pitää) verliert 6 Plätze (10 ↘ 16)

Finnland wird (meiner Ansicht nach zurecht) auf den letzten Platz verwiesen, dafür rutscht Boggie 1 (meiner Ansicht nach zurecht) noch ins Finale.

Das Publikum

up Estland (Elina Born u. Stig Rästa – Goodbye to Yesterday) gewinnt 6 Plätze (9 ↗ 3)

up Armenien (Genealogy – Face the Shadow) gewinnt 5 Plätze (12 ↗ 7)

up Serbien (Bojana Stamenov – Beauty Never Lies) gewinnt 4 Plätze (13 ↗ 9)

down Weißrussland (Uzari u. Maimuna – Time) verliert 4 Plätze (8 ↘ 12)

down Niederlande (Trijntje Oosterhuis – Walk Along) verliert 8 Plätze (6 ↘ 14)

Das starrende Duo kommt offenbar sehr gut an und wird nochmal gepusht, während Serbien und Armenien ins Finale gezogen werden. Beim serbischen Beitrag verstehe ich das völlig, bei Don’t deny aber nicht. Vielleicht fand die Rollenspielfraktion die Kutten ganz niedlich oder so.

Dafür müssen natürlich zwei andere Beiträge weichen: Weißrussland fliegt zusammen mit den Niederlanden und darf nicht nochmal singen. Bei den Niederlanden beträgt der Verlust sogar 8 Plätze. Da wird sich Trijntje vermutlich fragen: Whei! Whei-ei-ei-ei!

Wir machen weiter mit dem

2. Halbfinale

, in dem auch Deutschland abstimmen durfte. Jetzt seid ihr schuld!

Die Jurys

(Also ihr seid noch nicht schuld, aber gleich.)

up Aserbaidschan (Elnur Huseynov – Hour of the Wolf) gewinnt 1 Platz (11 ↗ 10)

down Polen (Monika Kuszyńska – In the Name of Love) verliert 5 Plätze (3 ↘ 8)

down Tschechien (Marta Jandová u. Václav Noid Bárta  – Hope Never Dies) verliert 3 Plätze (10 ↘ 13)

Der kleine Push für Aserbaidschan reicht gerade so für eine Finalteilnahme. Polen wird abgestraft (für zu viel Schmalz?), hat aber noch genug Puffer nach unten, und die stöckelschuhschleudernde Tschechin und ihr Sängerfreund müssen sich dafür das Finale von den billigen teuren Plätzen aus ansehen.

Das Publikum

up Polen (Monika Kuszyńska – In the Name of Love) gewinnt 8 Plätze (16 ↗ 8)

up Montenegro (Knez – Adio) gewinnt 2 Plätze (11 ↗ 9)

down Malta (Amber – Warrior) verliert 6 Plätze (5 ↘ 11)

down Irland (Molly Sterling – Playing with Numbers) verliert 5 Plätze (7 ↘ 12)

Polen ist Publikumsliebling, Sie werden es vielleicht schon gemerkt haben. Knez schafft es mit seinen ernst dreinguckenden Damen noch knapp ins Finale. Dafür fallen die Frau, die im Walzertakt zählen kann und Malta raus. Ein Glück, sonst hätten wir zwei Lieder mit dem selben Titel im Finale gehabt und wären alle sehr verwirrt gewesen.

Finale!

Diese Finalergebnisse sind um einiges unbefriedigender als in den letzten beiden Jahren.

Wir waren in Wien in einem Restaurant, um Schnitzel zu essen. Ein Kellner dort war ständig damit beschäftigt, aufgeregt „Nein!“ zu quäken (sic) und Gäste davon abzuhalten, sich im hinteren Teil des Restaurants einen Tisch zu suchen. Ungefähr so hat man sich das Verhältnis von Jurys und Publikum im Finale vorzustellen.

Die Jurys

up Schweden (Måns Zelmerlöw – Heroes) gewinnt 2 Plätze (3 ↗ 1)

up Norwegen (Mørland u. Debrah Scarlett – A Monster Like Me) gewinnt 8 Plätze (17 ↗ 8)

up Montenegro (Knez – Adio) gewinnt 5 Plätze (18 ↗ 13)

up Slowenien (Maraaya – Here for You) gewinnt 5 Plätze (19 ↗ 14)

down Italien (Il Volo – Grande amore) verliert 2 Plätze (1 ↘ 3)

down Armenien (Genealogy – Face the Shadow) verliert 5 Plätze (11 ↘ 16)

down Albanien (Elhaida Dani – I’m Alive) verliert 9 Plätze (8 ↘ 17)

down Polen (Monika Kuszyńska – In the Name of Love) verliert 8 Plätze (15 ↘ 23)

Die Jurys kicken also Publikumsliebling Il Volo von Platz 1 und setzen dafür den Schweden an die Spitze. Das ist in der Hinsicht spannend, dass die Jurys 2009 auch mit der Begründung eingeführt wurden, dass die elendige Punkteschieberei zwischen Nachbarländern (v.a. Balkan, aber auch Skandinavien) etwas eingedämmt werden sollte. Nun wäre aber Schweden eher ein Kandidat dafür als Italien. Haben die Jurys versagt?

In other news: Das Lied mit der Jugendsünde („Liebling, ich habe die Jury bestochen“), wieder Knez und eine Luftgeige werden nach vorn geschoben. Bei letzterer würde ich die unterschiedlichen Bewertungen darauf zurückführen, dass die Künstlergruppe aus Slowenien am Samstag irgendwie matter und unausgeschlafener wirkte als noch am Tag zuvor beim Juryfinale. Vielleicht gab’s deshalb weniger Punkte vom Publikum.

Armenien und Polen finden die Jurys immer noch nicht so pralle, und auch Albanien kann nicht überzeugen und fliegt aus den Top Ten.

Das Publikum

Man konnte übrigens aus Österreich mit deutschem Handy irgendwie nicht voten. Oder wir waren zu blöd dafür.

up Serbien (Bojana Stamenov – Beauty Never Lies) gewinnt 14 Plätze (24 ↗ 10)

up Rumänien (Voltaj – De la capăt – All Over Again) gewinnt 6 Plätze (21 ↗ 15)

up Armenien (Genealogy – Face the Shadow) gewinnt 6 Plätze (22 ↗ 16)

up Albanien (Elhaida Dani – I’m Alive) gewinnt 9 Plätze (26 ↗ 17)

down Zypern (John Karayiannis – One Thing I Should Have Done) verliert 13 Plätze (9 ↘ 22)

down Frankreich (Lisa Angell – N’oubliez pas) verliert 5 Plätze (20 ↘ 25)

down Österreich (The Makemakes – I Am Yours) verliert 13 Plätze (13 ↘ 26)

down Deutschland (Ann Sophie – Black Smoke) verliert 8 Plätze (19 ↘ 27)

Serbien und Armenien sind wieder mal Publikumslieblinge, Rumänien und Albanien überraschend auch. Dafür wird der Zyprer… Zypriote… jedenfalls wird er hochkant aus den Top Ten geschmissen. Frankreich macht der Verlust von 5 Plätzen am Ende des Feldes vermutlich auch nichts mehr aus.

Geradezu spannend wird es bei den Zeros of our time, Österreich und Deutschland. Denen wird vom Publikum mit Schwung die rote Laterne in die Hand gedrückt. Dabei war die Ausgangsposition nach dem Juryfinale am Freitag gar nicht mal sooo schlecht: Österreich lag auf einem guten 13. Platz und Deutschland hatte immerhin ebenfalls 24 Punkte von den diversen Jurys bekommen, was noch Platz 19 bedeutet hätte.

Und was dann mit Österreich passierte, ist fast nicht mehr mit Pech im Unglück zu umschreiben: Die Publika der Länder, deren Jurys Österreich Punkte gegeben hätten, quäkten „Nein!“ und platzierten Österreichs Beitrag so weit hinten, dass in Kombination bestenfalls der 11. Platz heraussprang. Im Fall von Lettland (Latvia) und der Schweiz (Switzerland) ist das so knapp, dass die Summe aus Jury-Rang und Televoting-Rang identisch zu der des Beitrags auf Platz 10 des Landes ist, welcher aber beides Mal mehr Televoting-Stimmen gesammelt hat, weshalb nach Reglement dieser andere Titel den Vorzug bekommt und es keine Punkte für Österreich gibt.

Hier eine Tabelle, markiert sind die Länder, deren Jurys Österreich Punkte gegeben hätten.

FromCountry ToCountry JuryRank Jurypoints TelevoteRank Televotepoints Combined TotalPoints
F.Y.R. Macedonia Austria 20 0 20 0
Montenegro Austria 26 0 26 0
Georgia Austria 3 8 25 0 13 0
Latvia Austria 3 8 21 0 11 0
Belgium Austria 6 5 26 0 17 0
Russia Austria 7 4 26 0 15 0
Switzerland Austria 7 4 16 0 11 0
Germany Austria 8 3 17 0 12 0
Iceland Austria 9 2 21 0 15 0
Spain Austria 9 2 23 0 14 0
Hungary Austria 10 1 19 0 16 0
Ireland Austria 10 1 22 0 19 0
Israel Austria 10 1 26 0 20 0
Lithuania Austria 10 1 18 0 16 0
Estonia Austria 11 0 18 0 15 0
Romania Austria 11 0 21 0 18 0
Czech Republic Austria 12 0 25 0 22 0
Denmark Austria 12 0 19 0 15 0
France Austria 12 0 26 0 24 0
Norway Austria 12 0 21 0 16 0
Sweden Austria 12 0 24 0 20 0
Poland Austria 13 0 24 0 18 0
Slovenia Austria 13 0 16 0 14 0
Cyprus Austria 14 0 26 0 23 0
San Marino Austria 14 0 0 0 14 0
Armenia Austria 15 0 24 0 21 0
Australia Austria 15 0 20 0 19 0
Italy Austria 15 0 22 0 22 0
United Kingdom Austria 16 0 21 0 20 0
Portugal Austria 18 0 24 0 23 0
Serbia Austria 18 0 24 0 23 0
Azerbaijan Austria 20 0 23 0 23 0
The Netherlands Austria 20 0 27 0 27 0
Albania Austria 22 0 15 0 18 0
Malta Austria 22 0 23 0 26 0
Belarus Austria 23 0 26 0 26 0
Finland Austria 23 0 23 0 25 0
Greece Austria 23 0 26 0 25 0
Moldova Austria 25 0 27 0 26 0

Bei Deutschland haben wir das selbe Spiel, nur wechselseitig: Hätte eine Länderjury dem deutschen Beitrag Punkte gegeben, dann hat das Publikum dieses Landes den Beitrag so weit „heruntergevotet“, bis in der Summe keine Punkte mehr drin waren. Das albanische Publikum hingegen hätte Deutschland durchaus 4 Punkte gegönnt, hier hat aber die Jury „Nein!“ gequäkt und nur Platz 16 vergeben, was in der Summe Rang 12 und 0 Punkte bedeutet.

Fazit: Dieses Jahr war alles etwas durcheinander. Deutschland und Österreich ist das Kunststück gelungen, 0 Punkte zu bekommen. Das war bestimmt nicht leicht. Absichtlich bekommt man so etwas sicherlich nicht hin.

Auch Holger Dambeck hat sich dieses Jahr wieder mit den detaillierten Ergebnissen des ESC beschäftigt und erklärt, wie Il Volo durch die Jurys nur auf Platz 3 gelandet sind.

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https://hszemi.de/2015/05/esc-2015-jury-vs-publikum/feed/ 0
Lücken im Lebenslauf https://hszemi.de/2015/04/luecken-im-lebenslauf/ https://hszemi.de/2015/04/luecken-im-lebenslauf/#respond Sun, 19 Apr 2015 12:31:58 +0000 https://hszemi.de/?p=1755 Mehr]]> Ich bin ja ein großer Freund von Protokollen. Allerdings reicht es nicht, Protokolle lediglich zu schreiben, das essenzielle an so einem Protokoll ist seine Veröffentlichung.

Ich bin ebenfalls ein großer Freund von Zahlen. Was wäre also naheliegender, einfach mal nachzuzählen, wie die es bei diversen Gremien um die Protokollveröffentlichung steht?

Der Workflow

So ein Protokoll wird zunächst einmal während der Sitzung und/oder im Nachhinein auf Grundlage einer Tonaufzeichnung1 geschrieben.

Wenn es fertig ist, wird das vorläufige Protokoll an die Mitglieder des Gremiums versandt. Auf der nächsten Sitzung werden dann noch Korrekturen aufgenommen und das Protokoll schließlich genehmigt. Die Korrekturen müssen zuletzt eingearbeitet und das korrigierte Protokoll veröffentlicht werden.

Wie schlagen sich nun also unsere Lieblingsgremien?

Studierendenparlament

Die Protokolle unseres schönen Studierendenparlaments lassen sich auf seiner Webseite abrufen. Visualisiert man die Zahl der verfügbaren Protokolle für jede Sitzung in einem Säulendiagramm, sieht das in etwa folgendermaßen aus:

Zahl der Verfügbaren Protokolle nach Sitzung. Bis zum

Zahl der verfügbaren Protokolle nach Sitzung. Bis zum 34. SP gab es Wortprotokolle, die ebenfalls zusammengefasst als Ergebnisprotokolle veröffentlicht wurden. Beim Übergang zu reinen Ergebnisprotokollen gibt es deshalb 2 Protokolle zur selben Sitzung.

Es offenbaren sich große Lücken bei den Protokollen des 36. Studierendenparlaments. Zufällig weiß ich, dass das nicht etwa daran liegt, dass das IT-Referat diese Protokolle einfach nicht hochlädt.

Gesamt-AStA-Sitzung

Auf der Gesamt-AStA-Sitzung (GAS) kommen in der Regel wöchentlich die Referate des AStA zusammen, erzählen sich, was sie so machen, und stimmen über Finanzanträge ab. Die Protokolle gibt es dann auf der AStA-Webseite zum Download.

Da der Sitzungstermin sich ab und an mal verschiebt und die Sitzungen nicht wirklich durchgezählt werden, habe ich die Protokolle nach Jahr und Kalenderwoche sortiert. In der vorlesungsfreien Zeit findet nicht jede Woche eine GAS statt und in den Ferien ebenfalls nicht. Dort sind also auch keine Balken im Diagramm zu erwarten.

2013 war ein schlechtes Jahr für GAS-Protokolle.

2013 war ein schlechtes Jahr für GAS-Protokolle. Und die zweite Hälfte von 2012. Und das Wintersemester 2010/11…

In der Vergangenheit war man wohl eher schludrig, seit einem Jahr scheint sich die Situation jedoch zu verbessern.

Fachschaftenkonferenz (FK)

Auch von der in der Vorlesungszeit wöchentlich stattfindenden Fachschaftenkonferenz gibt es Protokolle, den sogenannten Fachschaften-Informations-Dienst (FID). Der heißt so, weil der schon immer so hieß. Er wird ebenfalls auf der AStA-Webseite veröffentlicht und einfach nur durchnummeriert. Für das Säulendiagramm habe ich also lediglich geprüft, welche Ausgaben online zu finden sind und welche nicht.

Da hat wohl jemand in letzter Zeit seine Hausaufgaben nicht gemacht.

Da hat wohl jemand in letzter Zeit seine Hausaufgaben nicht gemacht.

Da die vorläufigen Protokolle immer an alle Fachschaften verschickt werden, ist die Situation nicht ganz so schlimm, wie sie sich hier darstellt. Wir bekommen schon alle relevanten Informationen, meist sogar relativ bald nach der Sitzung. Aber die korrigierten Fassungen werden offenbar seit 2014 nicht mehr hochgeladen. Whoops.

Fachschaft Informatik

Hier gibt es keine Grafik. Da die Protokolle direkt auf der Sitzung abschnittsweise getippt und verlesen und direkt danach versandt werden, gibt es soweit mir bekannt ist kein Protokoll, das nicht veröffentlicht wurde. Die Protokolle sind über das Archiv der entsprechenden Mailingliste abrufbar. Dieses Verfahren weicht vom oben beschriebenen Workflow ab, da die Protokolle sofort nach der Sitzung „veröffentlicht“ werden. Es ist jedoch sehr effektiv.

Da die Mailinglistensoftware 2014 ausgetauscht wurde, sind die älteren Protokolle nur noch in ausgedruckter Form in der Fachschaft oder für Fachschaftsmitglieder in digitaler Form im Protokolle-Git verfügbar. Dort reichen sie aber bis Juni 1997 zurück. Da waren mache unserer Erstis noch nicht mal geboren…

  1. Das macht aktuell nur das Studierendenparlament.
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https://hszemi.de/2015/04/luecken-im-lebenslauf/feed/ 0
ESC 2014: Jury vs. Publikum https://hszemi.de/2014/05/esc-2014-jury-vs-publikum/ https://hszemi.de/2014/05/esc-2014-jury-vs-publikum/#respond Sun, 25 May 2014 15:43:45 +0000 https://hszemi.de/?p=1183 Mehr]]> Vor ca. einem Jahr habe ich mir für den Eurovision Song Contest 2013 angesehen, welche Beiträge vom Publikum und den Jurys, nun ja, „unterschiedlich bewertet“ wurden.

Direkt nach dem ESC 2014 wurden nun von der EBU detaillierte Einzelergebnisse veröffentlicht (sogar als Excel-Dateien – nett). Somit kann ich den Spaß dieses Jahr wiederholen.

Vorher möchte ich aber noch auf einen Artikel von Holger Dambeck verweisen – der hat sich ebenfalls mit den Voting-Ergebnissen des diesjährigen ESC beschäftigt und ein paar aufschlussreiche Grafiken erstellt. Highlight: Eine Übersicht darüber, ‚Wo die Fans “polnischer Folklore” wohnen‘.

Auch dieses Jahr schauen wir uns an, wo das Voting der Jury oder des Publikums das jeweils andere Voting im Endergebnis „signifikant“ verschiebt – also um mindestens 5 Plätze oder so weit, dass es für’s Finale reicht. Auch in diesem Jahr ist die 5 eine willkürlich gewählte Grenze.

Halbfinale 1

Die Jurys

down Portugal (Suzy – Quero ser tua) verliert 5 Plätze (6 ↘ 11)

up Montenegro (Sergej Ćetković – Moj Svijet (Мој свијет)) gewinnt 5 Plätze (12 ↗ 7)
up Aserbaidschan (Dilara Kazimova – Start a Fire) gewinnt 4 Plätze (13 ↗ 9)

Während das Publikum auf das doch seehr durchsichtige… Kleid? Oder ist das eine Körperbemalung? …hereinfällt, lassen sich die Jurys nicht beirren und werfen Portugal aus dem Finale – zurecht! Schließlich wurde die goldene Regel nicht beachtet: Keine Trommler oder keine Schuhe! (Wir erinnern uns da an letztes Jahr.) Und abgesehen davon wirkt die Sängerin auch sehr unmotiviert.
Dafür schaffen es Montenegro (Mäuschen!) und Aserbaidschan (etwas zu viel Gejaule für meinen Geschmack) durch die Jurypunkte ins Finale.

Das Publikum

down Albanien (Hersi – One Night’s Anger) verliert 6 Plätze (9 ↘ 15)

up Russland (Tolmatschowa-Schwestern – Shine) gewinnt 5 Plätze (11 ↗ 6)

Albanien fliegt durch das Publikum aus dem Finale – ob es am Fake-Tattoo oder am fehlenden Farbwechsel lag, man weiß es nicht. Dafür rücken Russlands Haar-Artistinnen nach (trotz Buhrufen in der Halle). Interessant: In der Jurywertung lag Russland auf dem 11. Platz, in der Publikumswertung lediglich auf dem 7. Platz – in der Gesamtwertung liegt Russland dann jedoch auf Platz 6. Da waren offenbar viele gute Einzelwertungen dabei.

Halbfinale 2

Die Jurys

down Polen (Donatan & Cleo – My Słowianie (We Are Slavic)) verliert 6 Plätze (2 ↘ 8)

up Malta (Firelight – Coming Home) gewinnt 5 Plätze (14 ↗ 9)

Die Jurys haben insgesamt wenig für großbrüstige Polinnen übrig (siehe Artikel von Holger Dambeck). Malta hingegen schafft es durch die Unterstützung der Jurys ins Finale.

Das Publikum

down Malta (Firelight – Coming Home) verliert 6 Plätze (3 ↘ 9)
down Mazedonien (Tijana Dapčević – To the Sky) verliert 6 Plätze (7 ↘ 13)

up Schweiz (Sebalter – Hunter of Stars) gewinnt 6 Plätze (10 ↗ 4)

Malta wird vom Publikum abgestraft, kann sich aber im Finale halten – für Mazedonien gilt letzteres nicht. Da helfen auch Sturmfrisur und Kapuzenhampelmann nichts. Bei Mazedonien haben wir nun das umgekehrte Phänomen zu Russland oben: In der Jurywertung auf Platz 7, beim Televoting auf der 12, insgesamt jedoch auf Platz 13.
Was an Sebalter so toll sein soll, verstehe ich bis heute nicht. Das Publikum findet den pfeifenden Zimmermann mit dem komischen Namen offensichtlich toll.

Finalöööö

Ich sag nur: Uiuiui.

Die Jurys

down Schweiz (Sebalter – Hunter of Stars) verliert 6 Plätze (7 ↘ 13)
down Polen (Donatan & Cleo – My Słowianie (We Are Slavic)) verliert 9 Plätze (5 ↘ 14)
down Weißrussland (Teo – Cheesecake) verliert 5 Plätze (11 ↘ 16)
down Griechenland (Freaky Fortune feat. Risky Kidd – Rise Up) verliert 7 Plätze (13 ↘ 20)

up Ungarn (András Kállay-Saunders – Running) gewinnt 5 Plätze (10 ↗ 5)
up Norwegen (Carl Espen – Silent Storm) gewinnt 6 Plätze (14 ↗ 8)
up Spanien (Ruth Lorenzo – Dancing in the Rain) gewinnt 7 Plätze (17 ↗ 10)

Die Jurys können sich im Finale offenbar nicht für pfeifende Zimmermänner, Polinnen hard at work, Käsekuchen und Trampoline begeistern. Was für eine bunte Mischung. Dafür wirkt der Trick mit den nassen Haaren ganz vorzüglich, der Norweger mit dem stillen Sturm bewegt ihr Herz und den Läufer aus Ungarn mit dem Theaterstück auf der Bühne finden sie auch dufte genug, ihm einen kleinen Push zu geben.

Das Publikum

down Finnland (Softengine – Something Better) verliert 6 Plätze (6 ↘ 12)
down Aserbaidschan (Dilara Kazimova – Start a Fire) verliert 13 Plätze (9 ↘ 22)
down Malta (Firelight – Coming Home) verliert 18 Plätze (5 ↘ 23)

up Ukraine (Marija Jaremtschuk – Tick-Tock) gewinnt 6 Plätze (12 ↗ 6)
up Russland (Tolmatschowa-Schwestern – Shine) gewinnt 6 Plätze (13 ↗ 7)
up Rumänien (Paula Seling & Ovi – Miracle) gewinnt 5 Plätze (16 ↗ 9)
up Schweiz (Sebalter – Hunter of Stars) gewinnt 9 Plätze (22 ↗ 13)
up Polen (Donatan & Cleo – My Słowianie (We Are Slavic)) gewinnt 6 Plätze (23 ↗ 14)

O-ha. Dass das Publikum nicht so begeistert von den Darbietunge Aserbaidschans und Maltas ist, wissen wir ja schon. Die beiden aber aus den Jury-Top-Ten gleich um 13 (Aserbaidschan) bzw. gar um 18 Plätze (armes Malta) nach hinten zu verbannen, ist schon extrem hart. Da ist die Herabstufung von Finnland ja noch nett dagegen.
Die Fans von polnischer Folklore und Schweizer Gepfeife können sich im Finale nicht mehr gegen das vernichtende Urteil der Jurys durchsetzen, und so bleibt es trotz eines kräftigen Schubs bei einer Platzierung außerhalb der Top Ten. Dass das rumänische Rundklavier tatsächlich Stimmen an Land gezogen hat hat, kann ich auch jetzt noch nicht richtig glauben. Russland wird vom Publikum in die Top Ten versetzt (politische Abstimmung am Arsch, Herrschaften!) und die Ukraine rollt samt Hamsterrad (♥ für das Hamsterrad) ebenfalls auf einer Welle der Publikumsbegeisterung in die Top Ten. Vielleicht lag’s aber auch hier lediglich am Dekolleté.

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https://hszemi.de/2014/05/esc-2014-jury-vs-publikum/feed/ 0
ESC 2013: Jury vs. Publikum https://hszemi.de/2013/06/esc-2013-jury-vs-publikum/ https://hszemi.de/2013/06/esc-2013-jury-vs-publikum/#comments Tue, 04 Jun 2013 20:48:33 +0000 http://hszemi.de/?p=189 Mehr]]> Vor etwa einer Woche hat die EBU die getrennten Abstimmungsergebnisse von Jurys und Publikum im ESC-Finale 2013 sowie in den beiden Halbfinale veröffentlicht.

Auch in diesem Jahr spendierte man dem ESC eine neue Abstimmungsregel (kurze Erläuterung auf Wikipedia), mit der es allerdings einer Jury noch einfacher gemacht wurde, Publikumslieblinge herabzustufen. Und umgekehrt natürlich.

Welche Auswirkungen hat das nun konkret? Bei wem unterscheiden sich Jury- und Publikumsurteil so stark, dass sich ohne die jeweils andere Partei signifikant bessere/schlechtere Platzierungen ergeben würden?

Halbfinale 1

Die Jurys

Im Vergleich zur Sortierung, die durch ausschließliche Wertung des Publikumsvotings zustande gekommen wäre, sorgt die Jurywertung im Endergebnis für folgende signifikante1 Verschiebungen:

down Montenegro (Who See & Nina Žižić – Igranka) verliert 8 Plätze (4 ↘ 12)

up Moldawien (Alina Moon – O mie) gewinnt 7 Plätze (11 ↗ 4)

Somit kicken die Jurys insgesamt Montenegro und schickt stattdessen Moldawien ins Finale. Bei den Astronauten und der Cyborg-Madame handelt es sich offenbar um Publikumslieblinge, für die die Jurys sich nicht begeistern können. Dass das Publikum Alina Moon trotz Trickkleid und atemberaubender Sturmfrisur auf die hinteren Ränge verweisen will, überrascht dann doch etwas.

Das Publikum

… hat anscheinend etwas gegen Österreich:

down Österreich (Natália Kelly – Shine) verliert 9 Plätze (5 ↘ 14)

Dadurch rutscht Litauen noch in die Top 10, Österreich scheidet trotz netten Liedes im Halbfinale aus. Aber okay, da sind weder Dubstep noch Trickkleid, Trommeln oder Flöte dabei UND die Dame hat ihre Schuhe noch an. So wird das natürlich nix.

Halbfinale 2

Im zweiten Halbfinale geht es nochmal ein Stückchen heißer zur Sache.

Die Jurys

down Schweiz (Takasa – You and Me) verliert 8 Plätze (5 ↘ 13)
down Bulgarien (Eliza & Stojan – Samo Shampioni (Only Champions)) verliert 6 Plätze (6 ↘ 12)

Die Heilsarmee, Verzeihung, eine Großfamilie mit Instrumenten, sowie ein heftig grinsendes Pärchen mit Riesentrommeln vermögen die Jurys nicht zu begeistern. Zur Strafe fliegen sie aus dem Finale, Armenien und Georgien rücken nach.

Das Publikum

down Georgien (Sopho Gelowani & Nodiko Tatischwili – Waterfall) verliert 5 Plätze (5 ↘ 10)
down Israel (Moran Mazor – Rak bishvilo (‏רק בשבילו) verliert ebenfalls 5 Plätze (9 ↘ 14)

up Rumänien (Cezar – It’s My Life) gewinnt 8 Plätze (13 ↗ 5)
up Bulgarien (Eliza & Stojan – Samo Shampioni (Only Champions)) gewinnt 5 Plätze (17 ↗ 12)

Während Georgien noch den Finaleinzug schafft, wird Israel hinter die magische 10-Teilnehmer-Grenze befördert. Heißer Tipp: beim nächsten Mal das Kleid etwas weiter schließen. San Marino verliert nur einen Platz, landet dadurch aber auf dem undankbaren elften Rang und scheidet ebenfalls aus. Publikumsliebling Cezar aus Rumänien (bei dem das Trickkleid fast so hoch wie die Stimme kommt) und Ungarn (ByeAlex mit Kedvesem im Zoohacker Remix) können sich hingegen durch die Gunst der Zuschauer über den Finaleinzug freuen.

Das große Finale

Im Finale setzt sich so mancher Trend fort. Dänemark hat bei den Jurys und noch deutlicher beim Publikum das Näschen vorn und gewinnt den ESC 2013.

Es folgt wieder die Übersicht über die Abweichungen um mindestens 5 Ränge.

Die Jurys

down Rumänien (Cezar – It’s My Life) verliert 6 Plätze (7 ↘ 13)
down Island (Eyþór Ingi Gunnlaugsson – Ég á líf) verliert 5 Plätze (12 ↘ 17)
down Irland (Ryan Dolan – Only Love Survives) verliert 12 Plätze (14 ↘ 26)
down Deutschland (Cascada – Glorious) verliert 5 Plätze(16 ↘ 21)

up Belgien (Roberto Bellarosa – Love Kills) gewinnt 5 Plätze (17 ↗ 12)
up Moldawien (Aloina Moon – O mie) gewinnt 8 Plätze (19 ↗ 11)
up Georgien (Sopho Gelowani & Nodiko Tatischwili – Waterfall) gewinnt 8 Plätze (23 ↗ 15)

Na, da haben die halbnackten Trommler aus Irland aber jemandem gar nicht gefallen. Bei den beiden Podesttrickkleidkandidaten aus Rumänien und Moldawien setzen sich die konträren Bewertungen von Publikum und Jurys auch im Finale fort. Der arme Cezar wurde einfach aus den Top 10 gekickt. Und: Die Jurys haben recht, Belgiens Tänzerinnen waren einfach die besten! <3

Das Publikum

down Schweden (Robin Stjernberg – You) verliert 11 Plätze (3 ↘ 14)
down Moldawien (Alina Moon – O mie) verliert 6 Plätze (5 ↘ 11)
down Frankreich (Amandine Bourgeois – L’enfer et moi) verliert 11 Plätze (12 ↘ 23)
down Finnland (Krista Siegfrids – Marry Me) verliert 6 Plätze (18 ↘ 24)

up Russland (Dina Garipowa – What if) gewinnt 5 Plätze (10 ↗ 5)
up Griechenland (Koza Nostra feat. Agathonas Iakovidis – Alcohol Is Free) gewinnt 6 Plätze (14 ↗ 6)
up Ungarn (ByeAlex – Kedvesem (Zoohacker Remix)) gewinnt 11 Plätze (21 ↗ 10)
up Weißrussland (Aljona Lanskaja – Solayoh) gewinnt 6 Plätze (22↗ 16)
up Rumänien (Cezar – It’s My Life) gewinnt 11 Plätze (24 ↗ 13)

Schwedens Justin-Bieber-Kopie wird vom Publikum abgestraft, ebenso Frankreichs… ääh… Damenwrack. Überraschend (?) gut kommt der Herr mit Mütze aus Ungarn beim Publikum an. Die Weißrussin aus der Discokugel rutscht in ihrem sehr knappen Kleidchen etwas weiter nach vorn, und der Rumäne macht einen gewaltigen Satz Richtung Spitze. Griechenland bekommt noch einen Platz in den Top 10 und Russland Gummipunkte aus kleinen Ländern.

Fazit

Sehr interessant ist die unterschiedliche Bewertung der Auftritte der Nachbarn Moldawien und Rumänien: Beide haben lustige hydraulische Trickkleider (gibt es da Technologieaustauschabkommen?), aber die Jurys finden die Moldauerin toll und den Rumänen doof, das Publikum genau umgekehrt.

Dass eine durchschnittlich bessere Bewertung nicht zwangsläufig zu mehr Punkten führt, zeigt sich vor allem im hinteren Bereich der Tabelle. Irland beispielsweise bekommt in der Jurywertung durchschnittlich Platz 16,21 und vom Publikum Platz 14,62. Dennoch liegen Länder wie Spanien (19,64 | 22,92) oder Litauen (17,95 | 16,73), die in beiden Kategorien schlechtere Werte haben, in der Endwertung vor Irland. Für Platzierungen > 10 gibt es von den von den einzelnen Ländern halt leider keine Punkte mehr, so dass dann hohe Einzelwertungen über die Reihenfolge bestimmen.

Dies bedeutet auch, dass eine bessere oder schlechtere Platzierung nicht generell durch Jurys oder das Publikum verursacht werden muss. Da die EBU darauf verzichtet, die einzelnen Jury- und Publikumsergebnisse nach Ländern aufgeschlüsselt zu veröffentlichen, ist dies auch von extern nicht nachprüfbar. Ein solcher Zusammenhang sieht nur relativ wahrscheinlich aus.

  1. „signifikant“ im Sinne von „5 oder mehr Plätze Unterschied“. Dieser Schwellwert ist willkürlich gewählt.
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