ESC – hszemi.de https://hszemi.de the only difference between screwing around and science is writing it down Sun, 08 Apr 2018 16:03:27 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.5 ESC 2017: Jury vs. Publikum https://hszemi.de/2017/05/esc-2017-jury-vs-publikum/ https://hszemi.de/2017/05/esc-2017-jury-vs-publikum/#respond Sun, 21 May 2017 15:29:13 +0000 https://hszemi.de/?p=3011 Mehr]]> Wie schon 2013, 2014, 2015 und 2016 wollen wir auch dieses Jahr einen Blick auf die detaillierten Ergebnisse des Eurovision Song Contest 2017 werfen und uns zwei Fragen widmen: Wer wurde von den Jurys abgestraft und vom Publikum nach vorn gevotet? Und bei wem ist es umgekehrt?

Die willkürlich gewählte Grenze für „signifikante“ Verschiebungen liegt auch in diesem Jahr bei 5 Punkten, denn das haben wir schon immer so gemacht. Zusätzlich werden die Beiträge betrachtet, bei denen auch geringere Verschiebungen Auswirkungen auf ihr Fortkommen im Bewerb hatten.

Zur Erläuterung: Im Abschnitt „Die Jurys“ betrachten wir, wie das Juryvoting sich auf die Endplatzierung eines Beitrags im Vergleich zum reinen Publikumsvoting ausgewirkt hat. Im Abschnitt „Das Publikum“ hingegen betrachten wir, wie sich die Endplatzierung eines Beitrags durch das Publikumsvoting verbessert/verschlechtert hat im Vergleich zur Platzierung im Juryvoting.

Los geht es mit dem

1. Halbfinale

Die Jurys

up Australien (Isaiah – Don’t Come Easy) gewinnt 9 Plätze (15 ↗ 6)

up Tschechien (Martina Bárta – My Turn) gewinnt 5 Plätze (18 ↗ 13)

down Finnland (Norma John – Blackbird) verliert 2 Plätze (10 ↘ 12)

down Montenegro (Slavko Kalezić – Space) verliert 5 Plätze (11 ↘ 16)

Der kleine Australier in der viel zu großen Kleidung wird von den Juries ins Finale gehievt. Ob sie ihm damit unbedingt eine Freude gemacht haben, sehen wir später noch. Kupferanzug-Martina finden sie auch ganz toll, aber für sie reicht es leider nicht.

Die finnische Amsel mit der Magenverstimmung kann die Juries nicht überzeugen und wird von ihnen aus dem Finale gekickt. Auch der abgespacte Haarzopfhelikoptermann aus Montenegro kann sie irgendwie nicht betören. Unglaublich!

Doch hören wir mal, was

Das Publikum

so meint.

up Belgien (Blanche – City Lights) gewinnt 9 Plätze (13 ↗ 4)

up Polen (Kasia Moś – Flashlight) gewinnt 2 Plätze (11 ↗ 9)

down Georgien (Tamara Gatschetschiladse – Keep the Faith) verliert 3 Plätze (8 ↘ 11)

down Tschechien (Martina Bárta – My Turn) verliert 6 Plätze (7 ↘ 13)

Das Publikum hat offenbar ein sehr großes Herz für verängstigte minderjährige Belgierinnen. Warum sie sie dann zwingen, im Finale noch einmal aufzutreten, versteht wohl niemand. Polen hingegen setzt nach 2014 offenbar zum zweiten Mal auf große Oberweite gepaart mit phallischer Symbolik, um dem Publikum Punkte zu entlocken – erfolgreich genug für den Finaleinzug.

Nicht so gut ergeht es hingegen Georgien und Tschechien: Sie werden vom Publikum unerbittlich in die unteren Ränge gekickt und dürfen das Finale nur von den billigen Plätzen aus mitverfolgen. Und wieder einmal sind sich Juries und Publikum uneins, ob der Tschechische Beitrag ins Finale gehört. Das häuft sich ja, gell.

Blicken wir geschwind auf das

2. Halbfinale

Die Jurys

up Niederlande (O’G3NE – Lights and Shadows) gewinnt 5 Plätze (9 ↗ 4)

up Österreich (Nathan Trent – Running on Air) gewinnt 7 Plätze (14 ↗ 7)

up Dänemark (Anja Nissen – Where I Am) gewinnt 6 Plätze (16 ↗ 10)

down Schweiz (Timebelle – Apollo) verliert 2 Plätze (10 ↘ 12)

down Estland (Koit Toome & Laura – Lost in Verona) verliert 8 Plätze (6 ↘ 14)

Die Juries finden Synchronschnipsen, den Mann im Mond und eine Frau mit kurzen Beinen geil. Dieses seltsame Fetischkonglomerat verschafft immerhin Österreich und Dänemark den Finaleinzug gegen den Willen des Publikums. Gekickt werden hingegen eine Wendeltreppe ins Nichts (knapp) sowie die touristische Erscheinung aus Estland (nicht ganz so knapp).

Das Publikum

up Ungarn (Joci Pápai – Origo) gewinnt 5 Plätze (7 ↗ 2)

up Rumänien (Ilinca feat. Alex Florea – Yodel It!) gewinnt 9 Plätze (15 ↗ 6)

up Kroatien (Jacques Houdek – My Friend) gewinnt 5 Plätze (13 ↗ 8)

down Dänemark (Anja Nissen – Where I Am) verliert 5 Plätze (5 ↘ 10)

down Serbien (Tijana Bogićević – In Too Deep) verliert 1 Plätzle (10 ↘ 11)

down Malta (Claudia Faniello – Breathlessly) verliert 8 Plätze (8 ↘ 16)

Was sagen wir zu Ungarn? Genau:

DIE JURIES WOLLTEN RUMÄNIEN NICHT INS FINALE LASSEN! SCHAFFT DIE SCHÜRIES AB!!! EIN HOCH AUF DAS PUBLIKUM!!!

Oh, die Juries wollten Kroatien nicht ins Finale lassen. Behaltet die Juries! Buuh, Publikum!

Kurzbeinige Austro-Däninnen, pardon, Australio-Däninnen sind beim Publikum dagegen nicht so angesagt. Und weiße Kleider werden gnadenlos aus den Finalrängen gekickt, egal ob mit oberkörperfreiem Tänzer (Serbien) oder ohne oberkörperfreiem Tänzer (Malta).

Finalööö, Oh-oh!

Die Jurys

up Australien (Isaiah – Don’t Come Easy) gewinnt 16 Plätze (25 ↗ 9)

up Norwegen (Jowst feat. Aleksander Walmann – Grab the Moment) gewinnt 5 Plätze (15 ↗ 10)

up Niederlande (O’G3NE – Lights and Shadows) gewinnt 8 Plätze (19 ↗ 11)

up Vereinigtes Königreich (Lucie Jones – Never Give Up on You) gewinnt 5 Plätze (20 ↗ 15)

up Österreich (Nathan Trent – Running on Air) gewinnt 10 Plätze (26 ↗ 16)

down Zypern (Hovig – Gravity) verliert 7 Plätze (14 ↘ 21)

down Polen (Kasia Moś – Flashlight) verliert 10 Plätze (12 ↘ 22)

down Ukraine (O.Torwald – Time) verliert 7 Plätze (17 ↘ 24)

Erneut schieben die Juries den Jungen mit der Mundharmonika mit den viel zu großen Schuhen gegen den Willen des Publikums in die Top 10. Selbiges passiert mit den Kill-kill-kill-kill-Cyber-Norwegern.

Wer ist eigentlich dieser Wilson Philips, von dem alle Kommentatoren reden? Der erklärt jedenfalls offenbar, warum die Niederlande so gepusht werden. Oder liegt es doch an einer Vorliebe für Gold und Glitzer? Davon profitierte auch das Vereinigte Königreich. Die Österreichische Urheberrechtsverletzung schließlich bekommt von den Juries 93 Punkte und schiebt sich damit vor auf einen soliden Platz 16 – mehr Punkte gab es dann aber an jenem Abend nicht mehr für die Alpenrepublik1. Laterne, Laterne!

Nicht so geil finden die Juries offenbar eine neue Interpretation von Linedance (Zypern), Polinnen mit Hunden und einen

Höhöhöhö. Sie alle leiden unter der Jurywertung.

Doch kommen wir nun zum wichtigsten Akteur des gesamten Bewerbs: Menschen des Eurovisionsgebiets.

Das Publikum

up Moldawien (SunStroke Project – Hey Mamma) gewinnt 5 Plätze (8 ↗ 3)

up Belgien (Blanche – City Lights) gewinnt 5 Plätze (9 ↗ 4)

up Rumänien (Ilinca feat. Alex Florea – Yodel It!) gewinnt 7 Plätze (14 ↗ 7)

up Ungarn (Joci Pápai – Origo) gewinnt 9 Plätze (17 ↗ 8)

up Frankreich (Alma – Requiem) gewinnt 7 Plätze (19 ↗ 12)

up Kroatien (Jacques Houdek – My Friend) gewinnt 9 Plätze (22 ↗ 13)

down Australien (Isaiah – Don’t Come Easy verliert 5 Plätze (4 ↘ 9)

down Niederlande (O’G3NE – Lights and Shadows verliert 6 Plätze (5 ↘ 11)

down Vereinigtes Königreich (Lucie Jones – Never Give Up on You verliert 5 Plätze (10 ↘ 15)

down Österreich (Nathan Trent – Running on Air verliert 5 Plätze (11 ↘ 16)

down Dänemark (Anja Nissen – Where I Am verliert 7 Plätze (13 ↘ 20)

Die Juries haben zwar etwas gegen gute Laune, aber das Publikum lässt sich davon nicht beirren und schiebt Moldawien in die Top 3! Darauf ein Party-GIF.

In Eurovision Moldova, sax plays you!

Von der Partystimmung profitiert ebenfalls Belgien… OK, nein, aber das Publikum hat immer noch ein Herz für verängstigte Minderjährige. Party aber bei Jodel-Rumänien (Yodele yodeleioo), dem Ungarn, der sich extra fürs Finale mal ein anderes Jäckschen angezogen hat, der Französin mit Eiffelturm im Hintergrund (wenn auch nicht durchgehend) und dem Kroaten, dessen Frosch im Hals auch noch halbwegs singen kann. Bei den beiden erstgenannten reicht es sogar für eine Top-10-Platzierung. Yay! Yodel-yay.

In der Reihe der Beiträge, die durch das Publikum abgestraft werden, finden wir vor allem alte Bekannte. Australien, Niederlande und Vereinigtes Königreich haben Beiträge, bei denen die Meinungen von Jury und Publikum so stark divergieren, dass sie direkt in beiden Aufzählungen auftauchen – an dieser Stelle als Verlierer. Dass 0 Publikumspunkte Österreich nur 5 Ränge abstürzen lassen, ist ja eigentlich skandalös, gell. Und die australische Dänin hat es immer noch nicht in die Publikumsgunst geschafft, landet aber unfairerweise noch weit hinter ihrem Landsmann.

Fazit

Kommen wir zur Gretchenfrage:

Sven, was hältst du vom Gewinner?

Lassen wir hier eine Teilnehmerin sprechen:

Gut, das ist jetzt auch fies, auf einzelnen Frames sieht man selten gut aus.
Quelle: Internet

Es ist ja folgendermaßen: Lordi fand ich damals schrecklich, Loreen fand ich damals schrecklich, Måns Zelmerlöw fand ich damals schrecklich schleimig, Jamala fand ich damals schrecklich. An alle habe ich mich gewöhnt. Über den Sieg von Salvador Sobral mit diesem 30er-Jahre-Disney-Hintergrundgedudel habe ich mich ebenfalls herrlich aufgeregt. Aber auch daran werde ich mich voraussichtlich gewöhnen.

Bis zum nächsten Jahr läuft jedoch das hier in Dauerschleife:

  1. Ich sollte mal mein Synonymwörterbuch durch eine neuere Ausgabe ersetzen.
]]>
https://hszemi.de/2017/05/esc-2017-jury-vs-publikum/feed/ 0
ESC-Plotmania 2017 https://hszemi.de/2017/05/esc-plotmania-2017/ https://hszemi.de/2017/05/esc-plotmania-2017/#respond Sun, 14 May 2017 21:25:38 +0000 https://hszemi.de/?p=2990 Mehr]]> Wäre ich einer dieser ominösen russischen Hacker, von denen man in letzter Zeit überall liest, hätte ich gemacht, dass der Trollbeitrag von Portugal gewinnt. Ich sag’s nur.

Auch in diesem Jahr hat die EBU direkt nach dem Finale die detaillierten Wertungen der beiden Halbfinals sowie des Finales veröffentlicht. Dabei haben sie das ganze in ein neues dynamisches shiny sparkling Interface gepackt. Leider haben sie dabei vergessen, dass Rohdaten das einzig Wahre sind. So durfte ich mir die Daten für meine Balkendiagramm-Skripte mühsam über eine komische API abfragen. Als dann auch noch die API meinte, Sonntags einen Ruhetag einlegen zu müssen, habe ich entnervt manuell die Tabellen aus dem shiny sparkling Interface kopiert.

Ey nerv nicht!

Positiver Nebeneffekt der ganzen Angelegenheit: Die Daten waren nun wieder im selben Format wie in den letzten Jahren. Die nächtlichen Skriptanpassungen hätte ich mir also sparen können.

Nun denn. Was sagen uns die Zahlen?

Blicken wir zunächst auf die Punkteverteilung im Finale, getrennt nach Jury- und Publikumspunkten.

Punkte im Finale, getrennt nach Televoting und Juries, sortiert nach Televoting.

Es fällt auf, das die ersten vier Plätze denen der reinen Televote-Reihung entsprechen. Während Portugal und Bulgarien etwa gleich viele Jury- wie Publikumspunkte erhalten haben, konnte bei Moldawien und Belgien die eher maue Jurywertung die gute Platzierung zum Glück nicht verhindern. Sehr oft sind sich Jury und Publikum aber nicht einig.

Spaßfakt: Nach dem bis 2015 eingesetzten System zur Punkteberechnung hätte Portugal 417 von 492 erreichbaren Punkten 84,7 % der maximal erreichbaren Punkte bekommen – und wäre damit in der ewigen Bestenliste nach maximal erreichbaren Punkten auf Platz 1 statt 10.

Das ist so, weil sich bei diesem Beitrag Juries und Publikum oft einig über eine hohe Punktzahl waren, was im alten System der Schlüssel zum Erfolg war.

Anderswo sieht es anders aus: Australien und Österreich, im Englischen gern verwechselt, machen hier auch noch ähnliche Dinge:

Nun sind wir auch seelisch bereit für einen Blick auf die Schlusslichternden dieses Abends: Deutschland und Spanien.

An mehreren Jurypunkten ist Deutschland ganz knapp vorbeigeschrammt – nicht einmal das kann man bei Spanien sagen. Die haben lediglich die Mitleidspunkte von Sieger und Nachbarstaat Portugal.

Apropos Mitleidspunkte: San Marino im 2. Halbfinale.

Ist das der Siegelbonus? Man weiß es nicht.

 

Was auch noch geht: Vergleichen, wie die sich die Einsortierung eines Beitrags durch die einzelnen Jurymitglieder vom Halbfinale zum Finale hin verändert. Belgien scheint da großflächig einen Schub verpasst bekommen zu haben. Wenn man mal Albanien D ignoriert.

(Irgend ein Wortwitz mit City Lights)

In der nächsten Woche folgt dann sicher noch die Analyse, welche Beiträge von Jury- oder Publikumswertungen profitiert haben. Bis dahin gibt es hier schon einmal die geballte Ladung Grafiken:

escplots2017.zip

Viel Spaß damit.

 

]]>
https://hszemi.de/2017/05/esc-plotmania-2017/feed/ 0
ESC 2016: Jury vs. Publikum https://hszemi.de/2016/05/esc-2016-jury-vs-publikum/ https://hszemi.de/2016/05/esc-2016-jury-vs-publikum/#respond Mon, 16 May 2016 17:53:26 +0000 https://hszemi.de/?p=2467 Mehr]]> Wie schon 2013, 2014 und 2015 wollen wir auch dieses Jahr einen Blick auf die detaillierten Ergebnisse des Eurovision Song Contest 2016 werfen und uns zwei Fragen widmen: Wer wurde von den Jurys abgestraft und vom Publikum nach vorn gevotet? Und bei wem ist es umgekehrt?

Das ganze funktioniert trotz neuem Voting-System immer noch. Es macht sogar etwas weniger Arbeit, da die Reihenfolgen von Jury und Publikum nicht erst verwurschtelt werden.

Die willkürlich gewählte Grenze für „signifikante“ Verschiebungen liegt abermals bei 5 Punkten, denn das haben wir schon immer so gemacht. Zusätzlich werden die Beiträge betrachtet, bei denen auch geringere Verschiebungen Auswirkungen auf ihr Fortkommen im Bewerb hatten.

Zur Erläuterung: Im Abschnitt „Die Jurys“ betrachten wir, wie das Juryvoting sich auf die Endplatzierung eines Beitrags im Vergleich zum reinen Publikumsvoting ausgewirkt hat. Im Abschnitt „Das Publikum“ hingegen betrachten wir, wie sich die Endplatzierung eines Beitrags durch das Publikumsvoting verbessert/verschlechtert hat im Vergleich zur Platzierung im Juryvoting.

Beginnen wir beim

1. Halbfinale

Die Jurys

up Malta (Ira Losco – Walk on Water) gewinnt 6 Plätze (9 ↗ 3)

down Österreich (ZOË – Loin d’ici) verliert 5 Plätze (2 ↘ 7)

down Bosnien und Herzegovina (Dalal & Deen feat. Ana Rucner & Jala – Ljubav je) verliert 3 Plätze (8 ↘ 11)

Die schwangere Maltesin im Goldkleid ist ja bekanntermaßen Juryliebling, während der Beitrag auf Französisch überraschenderweise vor allem beim Publikum gut ankommt. Die Jury hätte ihn noch auf einen undankbaren elften Platz gesetzt.

Der Stacheldraht-Beitrag aus Bosnien und Herzegovina mit obligatorischem Rap-Part wird aber dank schlechter Jurywertung gekickt.

Das Publikum

up San Marino (Serhat – I Didn’t Know) gewinnt 5 Plätze (17 ↗ 12)

down Tschechien (Gabriela Gunčíková – I Stand) verliert 5 Plätze (4 ↘ 9)

down Montenegro (Highway – The Real Thing) verliert 3 Plätze (10 ↘ 13)

I-want-to-sleep-with-you-tonight-flüster-Serhat bekommt deutlich mehr Sympathie vom Publikum als von den Jurys. Das reicht aber nicht fürs Finale.

Gabriela Gunčíková hingegen schafft trotz Klatsche vom Publikum den ersten Finaleinzug überhaupt für Tschechien. Das dürfte daran liegen, dass ihr Lied sich vom Band besser anhört als live. Ginge es nur nach dem Publikum, wäre sie mit Platz 12 im Halbfinale rausgeflogen.

Von Montenegro weiß ich nur noch, dass sie bei weitem nicht an den letztjährigen Beitrag rankamen. Zurecht rausgeflogen.

Nun auf zum

2. Halbfinale

Die Jurys

up Israel (Hovi Star – Made of Stars) gewinnt 9 Plätze (16 ↗ 7)

down Mazedonien (Kaliopi – Dona) verliert 3 Plätze (8 ↘ 11)

down Weißrussland (Ivan – Help You Fly) verliert 3 Plätze (9 ↘ 12)

Irgendwas hat der Sternsinger mit den Jurys gemacht. Oder er hatte Pech und zwei sehr schlechte Live-Auftritte. Dieses Ge-fanboy-e und Ge-fangirl-e bei den Jurys ist nicht anders zu erklären.
Pech haben Mazedonien und Weißrussland: Donut-donut-donut und der nackerte junge Mann, der mit Wölfen und sich selbst auf der Bühne steht, rutschen durch die Jurywertung unten raus. Leider!

Das Publikum

up Polen (Michał Szpak – Color of Your Life) gewinnt 9 Plätze (15 ↗ 6)

down Slowenien (ManuElla – Blue and Red) verliert 4 Plätze (10 ↘ 14)

Jetzt singen sie schon über Farben. Was kommt als nächstes – das Wetter?1. Publikumsliebling Michał Szpak fragt, ManuElla antwortet – er kommt ins Finale, sie nicht.

Nun aber auf zu den richtig großen Zahlen.

Finalöööö

Ein Wort: Hilfe.

Die Jurys

up Belgien (Laura Tesoro – What’s the Pressure) gewinnt 6 Plätze (16 ↗ 10)

up Malta (Ira Losco – Walk on Water) gewinnt 10 Plätze (21 ↗ 11)

up Niederlande (Douwe Bob – Slow Down) gewinnt 5 Plätze (17 ↗ 12)

up Israel (Hovi Star – Made of Stars) gewinnt 8 Plätze (22 ↗ 14)

down Polen (Michał Szpak – Color of Your Life) verliert 5 Plätze (3 ↘ 8)

down Österreich (ZOË – Loin d’ici) verliert 5 Plätze (8 ↘ 13)

down Aserbaidschan (Samra – Miracle) verliert 5 Plätze (12 ↘ 17)

down Serbien (ZAA Sanja Vučić – Goodbye (Shelter)) verliert 7 Plätze (11 ↘ 18)

down Ungarn (Freddie – Pioneer) verliert 5 Plätze (14 ↘ 19)

down Zypern (Minus One – Alter Ego) verliert 6 Plätze (15 ↘ 21)

Ein Schlachtfest. Beginnen wir mit den „positiven“ Dingen: Malta mit Baby und der Sternsinger werden erneut mächtig von den Jurys gepusht, außerdem gibt’s Bonuspunkte für 10 Sekunden Pause (Niederlande) und einen Beitrag, der beim Junior Eurovision Dance Contest besser aufgehoben wäre (Belgien).

Dann wird wieder versucht, den guten Michał Szpak aus Polen abzuwerten – das klappt aber nicht so gut. Unter den Jurys leiden müssen ebenfalls wieder Österreich, Aserbaidschan (siehe nächster Absatz), Lakritz-Kleid-Serbien, der Freddie aus Ungarn mit dem kleinen Kopf, und Zypern. Deren Käfige hatten die Jurymitglieder wohl zu sehr daran erinnert, was mit ihnen passiert, wenn sie ihre Punkteabgabe periscopen.

Zurück zu Aserbaidschan: Das Lied gabs schonmal, aber in gut. Guckstu:

Das Publikum – Hype for Poland

up Polen (Michał Szpak – Color of Your Life) gewinnt 17 Plätze (25 ↗ 8)

Entschuldigen Sie, aber ich muss kurz was loswerden: klick

up Österreich (ZOË – Loin d’ici) gewinnt 11 Plätze (24 ↗ 13)

up Serbien (ZAA Sanja Vučić – Goodbye (Shelter)) gewinnt 5 Plätze (23 ↗ 18)

down Malta (Ira Losco – Walk on Water) verliert 7 Plätze (4 ↘ 11)

down Israel (Hovi Star – Made of Stars) verliert 6 Plätze (8 ↘ 14)

down Georgien (Nika Ko­scharow & Young Georgian Lolitaz – Midnight Gold) verliert 6 Plätze (14 ↘ 20)

down Spanien (Barei – Say Yay!) verliert 6 Plätze (16 ↘ 22)

down Vereinigtes Königreich (Joe and Jake – You’re Not Alone) verliert 7 Plätze (17 ↘ 24)

Für Polen beträgt der Unterschied zwischen Jury- und Publikumsplatzierung 22 Plätze. 22! Die Zahl ist so groß, dass ich sie nicht einmal ausschreiben muss. Bei 26 Teilnehmern! Großartigst, wie Polen einfach ohne Jurypunkte in die Top 10 kommt.

Mit Österreich und Serbien haben wir uns ja schon beschäftigt: Das Publikum mag Französisch und Lakritz.

Das gleiche gilt für Malta und Israel. Statt uns einen neuen Wortwitz mit Gold, Sternen oder schwanger auszudenken, wollen wir an dieser Stelle kurz überlegen, was hier passiert ist. Mein Eindruck: Die Lieder wirken erst richtig, wenn man sie ein paar Mal angehört hat. Etwas, was die Mitglieder der Jurys hoffentlich standardmäßig tun, das ESC-Publikum aber vor der Abstimmung eher selten. Daher dieser große Unterschied zwischen der Einschätzung des Publikums und der der Jurys.

Nun zu Georgien. Es beruhigt doch etwas, dass dieses Videoeffekt-Brimborium beim Publikum nicht so gut ankommt. Der Beitrag als solcher ist fast so schlecht wie der georgische Beitrag von 20142. Außerdem hat die Band die Lolitaz vergessen! Oder ist das Kunst? Da waren sicher einige enttäuscht.

Barei sagt wohl eher „Nay!“3, und das mit dem nicht alleine sein hat Aram Mp3 für Armenien ebenfalls 2014 bereits besser besungen.

Fazit

Dass Deutschland oben nicht auftaucht, hat einen einfachen Grund, auf den ihr sicher selbst kommt 😉

Was den Siegertitel angeht: Da haben die Jurys dem Publikum den Favoriten weggeschossen, und das Publikum hat den Jurys den Favoriten weggesnipert. Was übrig blieb, war die Ukraine: Bei beiden auf Platz 2, und nun Gesamtsieger.

Es lässt sich konstatieren, dass die Meinungen von Jurys und Publikum divergieren wie bisher. Dank der neuen Punkteberechnung sieht das Endergebnis dann aber anders aus. Warum fünf Hanserln pro Land 50 % der Punkte ausmachen sollen, bleibt unklar.

  1. Thunder and lightning, it’s getting exciting!
  2. Nein, bitte nicht googeln. Ernstlich!
  3. Ein Euro in die Wortwitzkasse!
]]>
https://hszemi.de/2016/05/esc-2016-jury-vs-publikum/feed/ 0
ESC-Plotmania! https://hszemi.de/2016/05/esc-plotmania/ https://hszemi.de/2016/05/esc-plotmania/#respond Sun, 15 May 2016 19:52:56 +0000 https://hszemi.de/?p=2431 Mehr]]> Der Eurovision Song Contest 2016 hat stattgefunden. Je nachdem, wen man fragt, hat die Ukraine/Australien/Russland gewonnen. Und aus den gesammelten Ergebnissen, die quasi sofort nach dem Finale auf eurovision.tv veröffentlicht wurden, kann ich wieder tolle Plots generieren.

Alle Plots herunterladen!

Warum Australien letztes Jahr gewonnen hätte

Noch in der Finalnacht hatte ich etwas getwittert, und bislang sieht es so aus, als ob ich mich nicht verrechnet habe.

Die Abstimmungsregeln, die von 2013 bis 2015 beim ESC galten, hatten eine störende Eigenschaft: Eine sehr schlechte Bewertung durch die Jury eines Landes konnte ein gutes Televoting-Ergebnis negieren, und umgekehrt, da die beiden Rangfolgen zunächst kombiniert wurden, um auf deren Basis dann Punkte zu verteilen. Es war also wichtig, sowohl ein gutes Jury- als auch ein gutes Televoting-Ergebnis im gleichen Land zu erzielen, um möglichst viele Punkte zu sammeln.

Sei 2016 beeinflussen sich Jury- und Publikumsbewertung nicht mehr gegenseitig, sondern werden lediglich am Ende addiert.

Sehen wir uns einmal die Rangverteilungen der drei Top-Beiträge im Finale an: Australien (am meisten Jury-Punkte), Ukraine (Gesamtsieg) und Russland (am meisten Publikumspunkte).

Bei Australien sehen wir, dass die Ränge von Jury (blau) und Publikum (rot) sich relativ ähnlich sind und recht konstant im oberen Bereich bewegen. Russland und Ukraine haben konstant hohe Publikumsbewertungen, die Jurybewertungen fallen aber mehr oder weniger steil ab. Das bedeutet im letztjährigen Verfahren einen Nachteil, da der kombinierte Rang dadurch nach unten gezogen wird.

Beim Gesamtsieg geht es dieses Jahr aber letztlich um die Gesamtlänge der Balken oberhalb der grauen Markierung, unabhängig von deren Farbe. Hier hat die Ukraine dank der besseren Jurybewertungen die Nase vor Russland.

Polen

Hat sich noch jemand bei der Verlesung der Publikumswertungen wenig dafür interessiert, was in den oberen Rängen passiert, sondern nur darauf geachtet, dass Polen immer noch mit 7 Jury-Punkten auf dem letzten Platz auf seine Publikumspunkte wartet?

Und dann ging es – huiii! – mit 222 Publikumspunkten nach vorn auf den achten Platz. Möglich macht so etwas die neue Art der Punkteverkündigung.

Doch was war da passiert? Im Halbfinale hatte es noch Jury-Punkte für Polen gegeben. Viele Jurorinnen und Juroren der Länder, aus denen es im Halbfinale noch Jury-Punkte für Polen gab, sind in der folgenden Grafik in der rechten Hälfte. Das bedeutet, dass sie Polen im Finale im Vergleich zu den restlichen Ländern aus Halbfinale 2 weiter hinten einsortiert haben. Beachtet man, dass der Beitrag auch ungefähr genauso so oft weiter nach vorn sortiert wurde, ist das alles wohl einfach nur ungünstig gelaufen.

rankdiffs_for_countries_poland

Den entgegengesetzten Fall zu Polen gibt es auch: Die Jurys fanden die schwangere Sängerin im goldenen Kleid aus Malta und den Herrn mit dem breiten Kinn aus Israel ganz toll, das Publikum war weniger beeindruckt. Das fiel aber nicht so stark auf, die beiden Länder haben einfach auf der linken Bildschirmhälfte früh ihre Punkte bekommen.

Und sonst so

Deutschland könnten wir noch zeigen:

Schaug an. Da sind wohl viele Deitsche in die Schweiz gefahren und haben von da aus angerufen.

Schaug an. Da sind wohl viele Deitsche in die angrenzenden DACH-Staaten gefahren und haben von da aus angerufen.

Und die arme Tschechei:

Nur Punkte von den Juries - das ist ja noch bitterer als Deutschland.

Nur Punkte von den Jurys – das ist ja noch bitterer als Deutschland.

Zu guter Letzt:

Na wer hat denn da dem Siegertitel keine Punkte gegeben im Finale? Was war da los, Island?

Na wer hat denn da dem Siegertitel keine Punkte gegeben im Finale? Was war da los, Island?

]]>
https://hszemi.de/2016/05/esc-plotmania/feed/ 0
The not-so-tiny Eurovision Song Contest Voting Relations Map https://hszemi.de/2016/05/the-not-so-tiny-eurovision-song-contest-voting-relations-map/ https://hszemi.de/2016/05/the-not-so-tiny-eurovision-song-contest-voting-relations-map/#respond Sun, 08 May 2016 15:48:19 +0000 https://hszemi.de/?p=2416 Mehr]]> I did a thing.

When juries were re-introduced in the voting procedure of the Eurovision Song Contest in 2009, this was in order to reduce the effect of voting blocs1.

It is natural to ask the following question: Did it work?

In order to answer that question for yourself, you may look at this interactive map that I created over the last two days. For each country, the average and total number of points earned from the other countries are displayed. The underlying dataset is subdivided: From 2003 until the semifinals of 2009, the points were (mainly2) determined by national televoting. Since the final of 2009, national juries and national televoting each account for 50 % of the awarded points.

Let’s for example compare the overall voting behaviour of Romania and Moldova: Two neighbouring countries with similar flag designs who like each other very much (according to their voting in the ESC at least):

Romania (top) awards 11.3 points on average to Moldova (which is basically every 12 points vote), and Moldova (bottom) even awards 11.6 points on average to Romania. The rest of Romanias points are rather widely distributed, with a lot going to Turkey and Greece. Moldova on the other hand mainly throws its points in the eastern direction.

You can explore the full map here. Click on an country to display its relations to the other countries. Hover over countries to display their names and the associated numerical values.

I did not include data from before 2003 for two reasons. First, I had to copy the data by hand from the eurovision.com website, which is rather tedious. Second, before 2003 mainly juries were used, and the world also was a different one back then, so it probably won’t help in answering the question of whether juries soften voting blocs.

Serbia and Montenegro posed a challenge as from 2007 on, they were two separate states. In the dataset, the points that „Serbia and Montenegro“ has received and given prior to 2007 have been mapped to both Serbia and Montenegro. If the map contained data from all the contests, I would have had to deal with the dissolution of Yugoslavia, and I really did not fancy doing that.

When creating the map, I noticed how many disputed areas there are in the area of interest: In my map, France is basically everywhere, the Crimea is still part of Ukraine but Kosovo is separated from Serbia, Cyprus is divided but the northern part is not part of Turkey, and so on.
If you do have a problem with how the map displays any part of the world: Get over it. I don’t care.

A little love affair: Cyprus gets all of its love (points) from Greece.

A little love affair: Cyprus gets all of its love (points) from Greece.

If you are interested in the raw voting data, have a look at the github repository.

And now: What do you think? Did juries soften bloc voting?

]]>
https://hszemi.de/2016/05/the-not-so-tiny-eurovision-song-contest-voting-relations-map/feed/ 0
The new ESC voting system is a bit fairer https://hszemi.de/2016/02/the-new-esc-voting-system-is-a-bit-fairer/ https://hszemi.de/2016/02/the-new-esc-voting-system-is-a-bit-fairer/#respond Fri, 19 Feb 2016 18:51:20 +0000 https://hszemi.de/?p=2297 Mehr]]> It probably won’t change who wins, though.

Yesterday, a new voting scheme for the Eurovision Song Contest was announced. While in recent years, the votes of the jury and the televote have been combined into one single vote for each country, consisting of the well-known 1-8, 10 and 12 points, in 2016, each country will have two separate votes of 1-8, 10 and 12 points from the televoting and the jury. This of course doubles the total number of points that each country awards, from 58 to 116. While the changes also include a modification to the way the results are announced, we are going to ignore this for the time being, as it does not affect the end result at all.

Of course, the main question to be asked is: „Will this change who wins the contest?“

 

The EBU has released the split results for the ESC in 2014 and 2015, so let’s have a look at those results again and see how the new rules would have changed the outcome:

Eurovision Song Contest 2015

# (old rule)
Country Jury Televoting Total (new rule)
1 Sweden 353 272 625
2 Russia 234 286 520
3 Italy 171 356 527
4 Belgium 186 190 376
5 Australia 224 124 348
6 Latvia 249 88 337
7 Estonia 53 144 197
8 Norway 163 37 200
9 Israel 77 102 179
10 Serbia 12 86 98
11 Georgia 62 51 113
12 Azerbaijan 40 48 88
13 Montenegro 44 34 78
14 Slovenia 36 27 63
15 Romania 21 69 90
16 Armenia 15 77 92
17 Albania 4 93 97
18 Lithuania 31 44 75
19 Greece 29 24 53
20 Hungary 29 17 46
21 Spain 6 26 32
22 Cyprus 63 8 71
23 Poland 2 47 49
24 United Kingdom 12 4 16
25 France 24 3 27
26 Austria 40 0 40
27 Germany 24 5 29

Considering that Italy won the popular vote, Sweden still wins by a large margin.

The more interesting things happen at the end of the table, though. Remember Austria and Germany, who both received a total of 0 points in the grand final? Well, a lot of bad luck was needed for that result. Every time the jury of one country tried to award points to one of those songs, the televote kicked it out of the country’s top ten with a low rating, and vice versa. With the new scheme, every song receives at least a double-digit number of points. Austria and Germany suddenly overtake the UK and France, Austria even manages to get more points in total than Spain!

What becomes clear: It will be very, very hard to get 0 points. You would have to be placed outside of the top 10 by every jury as well as by every televote of every participating country. If Turkey were to compete with a really, really bad song against 42 Armenias, that might happen. But well.

Now, let’s look at 2014, the other year that we do have detailed statistics for:

Eurovision Song Contest 2014

# (old rule) Country Jury Televoting Total (new rule)
1 Austria 214 306 520
2 The Netherlands 200 220 420
3 Sweden 199 173 372
4 Armenia 113 187 300
5 Hungary 138 83 221
6 Ukraine 72 112 184
7 Russia 62 132 194
8 Norway 102 39 141
9 Denmark 85 42 127
10 Spain 83 29 112
11 Finland 114 36 150
12 Romania 51 103 154
13 Switzerland 26 114 140
14 Poland 23 162 185
15 Iceland 59 38 97
16 Belarus 50 56 106
17 United Kingdom 49 24 73
18 Germany 56 27 83
19 Montenegro 48 27 75
20 Greece 45 41 86
21 Italy 37 22 59
22 Azerbaijan 101 14 115
23 Malta 119 12 131
24 San Marino 16 15 31
25 Slovenia 21 15 36
26 France 5 1 6

Not surprisingly, Austria still wins by a large margin. Again, it is more interesting to look at what happens below the top 101. Just look what happens to Malta and Poland: Malta’s contribution received a lot of points from the juries, not so much from the televotes. Poland on the other hand, probably due to optical reasons, received many points from the televotes, whilst the juries did not like the performance that much. Both entries rank much higher with the new scheme (Poland +7, Malta +10).

So why do we still get the same winners? There has been an element of luck that you needed in order to receive points: Until now, a jury and an audience in the same country had to agree that your entry is worthy to receive points. It would not really help if, say, the jury from Malta put you in first place, if their televote put you last. With the new scheme, you would still get the 12 points.

Winning entries usually have high acceptance among the viewers as well as the juries. So the situation where jury rating and televote from one country differ drastically ist less likely to occur for popular entries. Thus, they increase their score by roughly 1.7, while the relative increase in score for lower-ranking entries is likely to be a lot higher, but still not enough to take the crown from the winning entry.

To summarize: The new voting scheme evens out the field a bit. Getting points is less luck-dependent. Everybody gets more points. Unless two songs‘ scores are really close, the winning song in the old scheme will most likely also be the winning song in the new scheme. And getting zero points becomes very, very, very unlikely.

  1. Although Spain gets kicked out – sorry Ruth!
]]>
https://hszemi.de/2016/02/the-new-esc-voting-system-is-a-bit-fairer/feed/ 0
Moar bunte ESC-Grafiken! https://hszemi.de/2015/06/moar-bunte-esc-grafiken/ https://hszemi.de/2015/06/moar-bunte-esc-grafiken/#respond Sun, 14 Jun 2015 21:54:59 +0000 https://hszemi.de/?p=1880 Mehr]]> (Ich sollte die einzeln veröffentlichen. Das reicht für Jahre!)

Toll an den detaillierten ESC-Ergebnissen ist auch, dass das Abstimmverhalten der einzelnen Jurymitglieder detailliert aufgeschlüsselt wird.

Jedes Jurymitglied hat 10 Beiträge zwei mal bewertet: Alle Beiträge, die es ins Finale geschafft haben, wurden einmal im Halbfinale und einmal im Finale angesehen und mit einem Rang versehen.1

Daraus ergibt sich für jedes Jurymitglied je eine Sortierung der 10 Beiträge aus dem Halbfinale für das Halbfinale und eine für das Finale.

Und der Unterschied zwischen den beiden, der ist natürlich interessant. Denn eigentlich sollte sich vom Halbfinale bis zum Finale im direkten Vergleich dieser 10 Lieder nicht allzu viel tun. Oder?

Zum Beispiel bei Belgien:

rankdiffs_for_countries_belgium

OOH DER IS PUBLIKUMSLIEBLING DEN MÜSSEN WIR HÖHER EINSTUFEN ALS DIE ANDEREN!

Oder das Gegenteil bei Albanien:

HOPPLA, DA HABEN WIR UNS ABER VERSCHÄTZT!

HOPPLA, DA HABEN WIR UNS ABER VERSCHÄTZT! HAHA!

Und wenn man sich dann noch für die einzelnen Jurymitglieder ansieht, wie die lustig umsortiert haben, dann sticht auf einmal Jurymitglied E aus Lettland hervor.

Konstante Leistung.

Konstante Leistung.

Und sie hier hatte wohl Torschlusspanik bekommen.

WAAAAS SCHWEDEN GEWINNT??? HERRJE, SCHNELL UMSORTIEREN!

WAAAAS SCHWEDEN GEWINNT??? HERRJE, SCHNELL SCHNELL UMSORTIEREN!

Wie zuvor gibt es auch diese Grafiken hier einfach zum Download.

Rank differences for countries by jury member (Semifinal → Final)

Rank differences by jury member for countries (Semifinal → Final)

  1. Australien durfte in beiden Halbfinals abstimmen, das ist doof, die hab ich rausgeworfen.
]]>
https://hszemi.de/2015/06/moar-bunte-esc-grafiken/feed/ 0
ESC 2015: Bunte Linien https://hszemi.de/2015/06/esc-2015-bunte-linien/ https://hszemi.de/2015/06/esc-2015-bunte-linien/#respond Sun, 07 Jun 2015 21:47:12 +0000 https://hszemi.de/?p=1843 Mehr]]> Aus den Ergebnissen der Eurovision-Song-Contest-Halbfinals und des Finales kann man interessante Grafiken erstellen.

Ratet mal, was ich getan habe. Da gibt es zum Beispiel diese Grafik hier:

points_from_countries-final-ger

Hier gibt es nichts zu sehen. Bitte gehen Sie weiter.

Wobei diese hier ja viel interessanter ist:

points_from_televote_and_jury-final-ger

Aber… aber…

Und natürlich vieles mehr, hübsch nach Ländern sortiert:

Halbfinale 1

points_from_countries.pdf

points_from_juries.pdf

points_from_jury_and_televote.pdf

points_from_televote.pdf

points_from_televote_and_jury.pdf

ranks_from_countries ranks_from_juries.pdf

ranks_from_jury_and_televote ranks_from_televote.pdf

ranks_from_televote_and_jury.pdf

Halbfinale 2

points_from_countries.pdf

points_from_juries.pdf

points_from_jury_and_televote.pdf

points_from_televote.pdf

points_from_televote_and_jury.pdf

ranks_from_countries.pdf

ranks_from_juries.pdf

ranks_from_jury_and_televote.pdf

ranks_from_televote.pdf

ranks_from_televote_and_jury.pdf

Finale

points_from_countries.pdf

points_from_juries.pdf

points_from_jury_and_televote.pdf

points_from_televote.pdf

points_from_televote_and_jury.pdf

ranks_from_countries.pdf

ranks_from_juries.pdf

ranks_from_jury_and_televote.pdf

ranks_from_televote.pdf

ranks_from_televote_and_jury.pdf

Und alles zusammen:

esc15plots.zip

]]>
https://hszemi.de/2015/06/esc-2015-bunte-linien/feed/ 0
ESC 2015: Jury vs. Publikum https://hszemi.de/2015/05/esc-2015-jury-vs-publikum/ https://hszemi.de/2015/05/esc-2015-jury-vs-publikum/#respond Thu, 28 May 2015 11:17:09 +0000 https://hszemi.de/?p=1834 Mehr]]> Wie schon 2013 und 2014 wollen wir auch dieses Jahr einen Blick auf die detaillierten Ergebnisse des Eurovision Song Contest 2015 werfen und uns zwei Fragen widmen: Wer wurde von den Jurys abgestraft und vom Publikum nach vorn gevotet? Und bei wem ist es umgekehrt?

Die willkürlich gewählte Grenze für „signifikante“ Verschiebungen liegt abermals bei 5 Punkten, denn das haben wir schon immer so gemacht. Zusätzlich werden die Beiträge betrachtet, bei denen auch geringere Verschiebungen Auswirkungen auf ihr Fortkommen im Bewerb hatten.

Zur Erläuterung: Im Abschnitt „Die Jurys“ betrachten wir, wie das Juryvoting sich auf die Endplatzierung eines Beitrags im Vergleich zum reinen Publikumsvoting ausgewirkt hat. Im Abschnitt „Das Publikum“ hingegen betrachten wir, wie sich die Endplatzierung eines Beitrags durch das Publikumsvoting verbessert/verschlechtert hat im Vergleich zur Platzierung im Juryvoting.

Beginnen wir beim

1. Halbfinale

Die Jurys

up Ungarn (Boggie – Wars for Nothing) gewinnt 3 Plätze (11 ↗ 8)

down Finnland (Pertti Kurikan Nimipäivät – Aina mun pitää) verliert 6 Plätze (10 ↘ 16)

Finnland wird (meiner Ansicht nach zurecht) auf den letzten Platz verwiesen, dafür rutscht Boggie 1 (meiner Ansicht nach zurecht) noch ins Finale.

Das Publikum

up Estland (Elina Born u. Stig Rästa – Goodbye to Yesterday) gewinnt 6 Plätze (9 ↗ 3)

up Armenien (Genealogy – Face the Shadow) gewinnt 5 Plätze (12 ↗ 7)

up Serbien (Bojana Stamenov – Beauty Never Lies) gewinnt 4 Plätze (13 ↗ 9)

down Weißrussland (Uzari u. Maimuna – Time) verliert 4 Plätze (8 ↘ 12)

down Niederlande (Trijntje Oosterhuis – Walk Along) verliert 8 Plätze (6 ↘ 14)

Das starrende Duo kommt offenbar sehr gut an und wird nochmal gepusht, während Serbien und Armenien ins Finale gezogen werden. Beim serbischen Beitrag verstehe ich das völlig, bei Don’t deny aber nicht. Vielleicht fand die Rollenspielfraktion die Kutten ganz niedlich oder so.

Dafür müssen natürlich zwei andere Beiträge weichen: Weißrussland fliegt zusammen mit den Niederlanden und darf nicht nochmal singen. Bei den Niederlanden beträgt der Verlust sogar 8 Plätze. Da wird sich Trijntje vermutlich fragen: Whei! Whei-ei-ei-ei!

Wir machen weiter mit dem

2. Halbfinale

, in dem auch Deutschland abstimmen durfte. Jetzt seid ihr schuld!

Die Jurys

(Also ihr seid noch nicht schuld, aber gleich.)

up Aserbaidschan (Elnur Huseynov – Hour of the Wolf) gewinnt 1 Platz (11 ↗ 10)

down Polen (Monika Kuszyńska – In the Name of Love) verliert 5 Plätze (3 ↘ 8)

down Tschechien (Marta Jandová u. Václav Noid Bárta  – Hope Never Dies) verliert 3 Plätze (10 ↘ 13)

Der kleine Push für Aserbaidschan reicht gerade so für eine Finalteilnahme. Polen wird abgestraft (für zu viel Schmalz?), hat aber noch genug Puffer nach unten, und die stöckelschuhschleudernde Tschechin und ihr Sängerfreund müssen sich dafür das Finale von den billigen teuren Plätzen aus ansehen.

Das Publikum

up Polen (Monika Kuszyńska – In the Name of Love) gewinnt 8 Plätze (16 ↗ 8)

up Montenegro (Knez – Adio) gewinnt 2 Plätze (11 ↗ 9)

down Malta (Amber – Warrior) verliert 6 Plätze (5 ↘ 11)

down Irland (Molly Sterling – Playing with Numbers) verliert 5 Plätze (7 ↘ 12)

Polen ist Publikumsliebling, Sie werden es vielleicht schon gemerkt haben. Knez schafft es mit seinen ernst dreinguckenden Damen noch knapp ins Finale. Dafür fallen die Frau, die im Walzertakt zählen kann und Malta raus. Ein Glück, sonst hätten wir zwei Lieder mit dem selben Titel im Finale gehabt und wären alle sehr verwirrt gewesen.

Finale!

Diese Finalergebnisse sind um einiges unbefriedigender als in den letzten beiden Jahren.

Wir waren in Wien in einem Restaurant, um Schnitzel zu essen. Ein Kellner dort war ständig damit beschäftigt, aufgeregt „Nein!“ zu quäken (sic) und Gäste davon abzuhalten, sich im hinteren Teil des Restaurants einen Tisch zu suchen. Ungefähr so hat man sich das Verhältnis von Jurys und Publikum im Finale vorzustellen.

Die Jurys

up Schweden (Måns Zelmerlöw – Heroes) gewinnt 2 Plätze (3 ↗ 1)

up Norwegen (Mørland u. Debrah Scarlett – A Monster Like Me) gewinnt 8 Plätze (17 ↗ 8)

up Montenegro (Knez – Adio) gewinnt 5 Plätze (18 ↗ 13)

up Slowenien (Maraaya – Here for You) gewinnt 5 Plätze (19 ↗ 14)

down Italien (Il Volo – Grande amore) verliert 2 Plätze (1 ↘ 3)

down Armenien (Genealogy – Face the Shadow) verliert 5 Plätze (11 ↘ 16)

down Albanien (Elhaida Dani – I’m Alive) verliert 9 Plätze (8 ↘ 17)

down Polen (Monika Kuszyńska – In the Name of Love) verliert 8 Plätze (15 ↘ 23)

Die Jurys kicken also Publikumsliebling Il Volo von Platz 1 und setzen dafür den Schweden an die Spitze. Das ist in der Hinsicht spannend, dass die Jurys 2009 auch mit der Begründung eingeführt wurden, dass die elendige Punkteschieberei zwischen Nachbarländern (v.a. Balkan, aber auch Skandinavien) etwas eingedämmt werden sollte. Nun wäre aber Schweden eher ein Kandidat dafür als Italien. Haben die Jurys versagt?

In other news: Das Lied mit der Jugendsünde („Liebling, ich habe die Jury bestochen“), wieder Knez und eine Luftgeige werden nach vorn geschoben. Bei letzterer würde ich die unterschiedlichen Bewertungen darauf zurückführen, dass die Künstlergruppe aus Slowenien am Samstag irgendwie matter und unausgeschlafener wirkte als noch am Tag zuvor beim Juryfinale. Vielleicht gab’s deshalb weniger Punkte vom Publikum.

Armenien und Polen finden die Jurys immer noch nicht so pralle, und auch Albanien kann nicht überzeugen und fliegt aus den Top Ten.

Das Publikum

Man konnte übrigens aus Österreich mit deutschem Handy irgendwie nicht voten. Oder wir waren zu blöd dafür.

up Serbien (Bojana Stamenov – Beauty Never Lies) gewinnt 14 Plätze (24 ↗ 10)

up Rumänien (Voltaj – De la capăt – All Over Again) gewinnt 6 Plätze (21 ↗ 15)

up Armenien (Genealogy – Face the Shadow) gewinnt 6 Plätze (22 ↗ 16)

up Albanien (Elhaida Dani – I’m Alive) gewinnt 9 Plätze (26 ↗ 17)

down Zypern (John Karayiannis – One Thing I Should Have Done) verliert 13 Plätze (9 ↘ 22)

down Frankreich (Lisa Angell – N’oubliez pas) verliert 5 Plätze (20 ↘ 25)

down Österreich (The Makemakes – I Am Yours) verliert 13 Plätze (13 ↘ 26)

down Deutschland (Ann Sophie – Black Smoke) verliert 8 Plätze (19 ↘ 27)

Serbien und Armenien sind wieder mal Publikumslieblinge, Rumänien und Albanien überraschend auch. Dafür wird der Zyprer… Zypriote… jedenfalls wird er hochkant aus den Top Ten geschmissen. Frankreich macht der Verlust von 5 Plätzen am Ende des Feldes vermutlich auch nichts mehr aus.

Geradezu spannend wird es bei den Zeros of our time, Österreich und Deutschland. Denen wird vom Publikum mit Schwung die rote Laterne in die Hand gedrückt. Dabei war die Ausgangsposition nach dem Juryfinale am Freitag gar nicht mal sooo schlecht: Österreich lag auf einem guten 13. Platz und Deutschland hatte immerhin ebenfalls 24 Punkte von den diversen Jurys bekommen, was noch Platz 19 bedeutet hätte.

Und was dann mit Österreich passierte, ist fast nicht mehr mit Pech im Unglück zu umschreiben: Die Publika der Länder, deren Jurys Österreich Punkte gegeben hätten, quäkten „Nein!“ und platzierten Österreichs Beitrag so weit hinten, dass in Kombination bestenfalls der 11. Platz heraussprang. Im Fall von Lettland (Latvia) und der Schweiz (Switzerland) ist das so knapp, dass die Summe aus Jury-Rang und Televoting-Rang identisch zu der des Beitrags auf Platz 10 des Landes ist, welcher aber beides Mal mehr Televoting-Stimmen gesammelt hat, weshalb nach Reglement dieser andere Titel den Vorzug bekommt und es keine Punkte für Österreich gibt.

Hier eine Tabelle, markiert sind die Länder, deren Jurys Österreich Punkte gegeben hätten.

FromCountry ToCountry JuryRank Jurypoints TelevoteRank Televotepoints Combined TotalPoints
F.Y.R. Macedonia Austria 20 0 20 0
Montenegro Austria 26 0 26 0
Georgia Austria 3 8 25 0 13 0
Latvia Austria 3 8 21 0 11 0
Belgium Austria 6 5 26 0 17 0
Russia Austria 7 4 26 0 15 0
Switzerland Austria 7 4 16 0 11 0
Germany Austria 8 3 17 0 12 0
Iceland Austria 9 2 21 0 15 0
Spain Austria 9 2 23 0 14 0
Hungary Austria 10 1 19 0 16 0
Ireland Austria 10 1 22 0 19 0
Israel Austria 10 1 26 0 20 0
Lithuania Austria 10 1 18 0 16 0
Estonia Austria 11 0 18 0 15 0
Romania Austria 11 0 21 0 18 0
Czech Republic Austria 12 0 25 0 22 0
Denmark Austria 12 0 19 0 15 0
France Austria 12 0 26 0 24 0
Norway Austria 12 0 21 0 16 0
Sweden Austria 12 0 24 0 20 0
Poland Austria 13 0 24 0 18 0
Slovenia Austria 13 0 16 0 14 0
Cyprus Austria 14 0 26 0 23 0
San Marino Austria 14 0 0 0 14 0
Armenia Austria 15 0 24 0 21 0
Australia Austria 15 0 20 0 19 0
Italy Austria 15 0 22 0 22 0
United Kingdom Austria 16 0 21 0 20 0
Portugal Austria 18 0 24 0 23 0
Serbia Austria 18 0 24 0 23 0
Azerbaijan Austria 20 0 23 0 23 0
The Netherlands Austria 20 0 27 0 27 0
Albania Austria 22 0 15 0 18 0
Malta Austria 22 0 23 0 26 0
Belarus Austria 23 0 26 0 26 0
Finland Austria 23 0 23 0 25 0
Greece Austria 23 0 26 0 25 0
Moldova Austria 25 0 27 0 26 0

Bei Deutschland haben wir das selbe Spiel, nur wechselseitig: Hätte eine Länderjury dem deutschen Beitrag Punkte gegeben, dann hat das Publikum dieses Landes den Beitrag so weit „heruntergevotet“, bis in der Summe keine Punkte mehr drin waren. Das albanische Publikum hingegen hätte Deutschland durchaus 4 Punkte gegönnt, hier hat aber die Jury „Nein!“ gequäkt und nur Platz 16 vergeben, was in der Summe Rang 12 und 0 Punkte bedeutet.

Fazit: Dieses Jahr war alles etwas durcheinander. Deutschland und Österreich ist das Kunststück gelungen, 0 Punkte zu bekommen. Das war bestimmt nicht leicht. Absichtlich bekommt man so etwas sicherlich nicht hin.

Auch Holger Dambeck hat sich dieses Jahr wieder mit den detaillierten Ergebnissen des ESC beschäftigt und erklärt, wie Il Volo durch die Jurys nur auf Platz 3 gelandet sind.

]]>
https://hszemi.de/2015/05/esc-2015-jury-vs-publikum/feed/ 0
Vienna III https://hszemi.de/2015/05/vienna-iii/ https://hszemi.de/2015/05/vienna-iii/#respond Sun, 24 May 2015 17:51:20 +0000 https://hszemi.de/?p=1827 Mehr]]> Nachdem das Juryfinale in der Halle am Freitag recht nett war, haben wir uns gestern für das Finale des Eurovision Song Contest zum Public Viewing begeben. Am Rathausplatz waren wir Donnerstag bereits, aber in Nähe des Hotels am Hauptbahnhof war ebenfalls eine große Leinwand fürs Public Viewing aufgebaut.

Es hatte den Tag über viel geregnet, und in der ersten Hälfte des Finales tröpfelte es auch noch ein wenig. Entsprechend wenig war los, und wir konnten uns am Rand auf feuchte Bänke setzen und hatten trotzdem freie Sicht.

Woohoo!

Woohoo!

Anders als auf dem Rathausplatz gab es keine eigene Übertragung aus der Stadthalle, sondern es wurde einfach das Programm von ORF eins gezeigt. Aus irgendwelchen Gründen hat man sich beim ORF gedacht, dass es doch eine super Idee sei, statt des Auftritts von Conchita nach Ende der Abstimmung minutenlang Werbung zu zeigen. Zum Glück hatten wir die Performance am Freitag schon gesehen.

Der österreichische Kommentator Andi Knoll ist übrigens noch bissiger als Peter Urban. Ann Sophie hat demnach einen aerodynamischen Hintern, weil sie so viel mit ihm wackelt.

Was war anders als beim Juryfinale?

Irgendwie war etwas mehr Feuerwerk. Wenn ich’s mir so überlege, ist das eigentlich logisch: Es gilt die Annahme, dass die Jury mehr auf gesangliche Qualität achtet und das Publikum an den Empfangsgeräten was zu sehen bekommen will.

Der LED-Anzug des Briten hatte gestern keine Fehlzündung. So etwas konnte dann allerdings nicht mehr davon ablenken, dass er und seine Partnerin nur ungelenk auf der Bühne standen und gegenüber den feschen Backings total abfielen.

Der armen Georgierin haben sie gestern etwas zu viel Nebel um die Nase geblasen, man hat sie teilweise gar nicht mehr gesehen. Das nenne ich mal Feinjustierung in die falsche Richtung.

Ausgebuht wurde bei uns niemand. Auch nicht der russische Beitrag, dessen Interpretin gestern plötzlich völlig neben sich zu stehen schien. Nein, da wurde brav der Refrain mitgesungen. Die Punktevergabe war da allerdings auch nur ein Testlauf ohne inhaltlichen Wert.

Beim Juryfinale hatte übrigens nach der Punktevergabe der Beitrag aus Österreich „gewonnen“. Welch Ironie des Schicksals…

Das Lied des Gewinners finde ich ganz nett, aber der Interpret ist mir irgendwie unsympathisch. Naja, da kann man nichts machen. Außer im nächsten Jahr auf günstigere Ticketpreise hoffen.

]]>
https://hszemi.de/2015/05/vienna-iii/feed/ 0